Garten winterfest machen

von Philipp Scharf (Annalinde) | 14.10.2021

Bevor die Temperaturen wie jedes Jahr zum Sturzflug ansetzen, solltest du deinen Garten fit für den Winter machen. So überstehen nicht nur deine Pflanzen die kalte Jahreszeit unbeschadet! 

Eine Frau macht ihren Garten winterfest

Du brauchst: 

  • Rechen
  • Rasenmäher
  • Scharfe Gartenschere
  • Klappbare Baumsäge
  • Stabile Leiter
  • Handschuhe

Checkliste – so machst du deinen Garten winterfest:

1. Wasser abdrehen

Hier ist vor allem eins wichtig: Du musst schneller als der erste Frost sein. Gefriert das Wasser nämlich in den Leitungen, können sie reißen. Von daher: Wasser in der Grube vor dem Zähler abstellen und alle gartenseitigen Leitungen einfach ablaufen lassen. Gartenschläuche, Rasensprenger und Co. kannst du im Keller oder Schuppen einlagern. Du hast einen Brunnen? Dann entnimm auch hier die Pumpe und lagere sie frostfrei. Wenn du noch Gießwasser benötigst, weil du noch etwas pflanzen möchtest, kannst du noch einige Zeit das Regenwasser in der Tonne nutzen. Spähtestens bei anhaltendem Frost solltest du jedoch auch die Regentonne ausleeren.

2. Laub entfernen

Vor dem ersten Frost sollte der Rasen nochmal getrimmt und vom Laub befreit werden. Bleiben die Halme nämlich lang, drücken Schnee und Eis sie während des Winters zusammen, sodass sie im neuen Jahr schwächer austreiben. Am besten erledigst du das mithilfe eines Rasenmähers. Stell ihn dabei auf die höchste Mähstufe und sammle das Laub im Graskorb auf – das geht am schnellsten und ist ganz einfach. Dein Rasen wird es dir im kommenden Frühjahr danken.

3. Beete abdecken

Das Laub ist übrigens viel zu schade für die Biotonne. Es eignet sich nämlich hervorragend zum Mulchen und ist dann ein super Frostschutz: Auf Beeten verteilt, wirkt es wie eine Isolierschicht und schützt die Pflanzen vor Kälte. Zudem trocknet der abgedeckte Boden nicht so schnell aus. Auch Unkraut kann so nicht gut gedeihen. Laub, das du nicht zum Abdecken von Pflanzen benötigst, kannst du zu kleinen Haufen zusammenrechen. Solche Laubhaufen sind sehr nützlich, denn sie bieten vielen Tieren ein gemütlichen Winterquartier: Hier verbringen z. B. Igel, verschiedene Insekten, Mäuse, Kriechtiere und Lurche die kalte Jahreszeit gerne. Doch beachte: Oft nutzen die Tiere den Laubhaufen noch bis weit ins Frühjahr hinein. Bis zum Wegräumen der Laubhaufen kannst du dir also gerne etwas Zeit lassen.

4. Herbstschnitt verpassen

Ob man seine Bäume vor dem ersten Frost oder nach dem letzten Frost schneidet – darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Wenn du dich für Ersteres entscheidest, ist der Oktober die beste Zeit, um mit dem Beschneiden von Sträuchern, Obstbäumen und anderen Bäumen zu beginnen. Dadurch bekommen deine Pflanzen mehr Kraft für den Austrieb im Frühjahr. Zudem förderst du so das Wachstum der jungen Triebe und die Fruchtbildung. An frostfreien Tagen kannst du Bäume und Sträucher von Totholz, kranken Ästen und zu dicht gewachsenen Zweigen befreien. Ziel des Schnittes – vor allem bei Obstbäumen – ist es, die Krone so weit auszulichten, dass die Sonne auch unten und innen ankommt. Du entfernst alle Äste, die tot, beschädigt oder dürr sind, sich überkreuzen, zu dicht stehen, nach innen wachsen oder die Wuchsform beeinträchtigen. Bei Bäumen trifft es auch Konkurrenztriebe zu Mittelast und Leitästen („Zwiesel“) sowie die so genannten „Wasserschosse“ (besenartiger Austrieb, meist am Stamm). Wichtig: Schneide direkt am Ansatz, aber nicht ganz flach am Stamm – der sogenannten Astring (ein kleiner Rindenwulst an der Basis) soll unverletzt bleiben. Faustregel: Keine „Kleiderhaken“ stehen lassen!

Tipp: Viele Gartenverbänden bieten Baumschnittkurse an oder haben spezielle Ansprechpartner zum Thema Baumschnitt. Diese helfen gern. Den Herbstschnitt kannst du zu einem prima Reisighaufen für Tiere zusammenlegen – oder du nutzt es (zusammen mit Häckselgut und halbreifem Kompost) zum Befüllen deines Hochbeets. Hochbeete sind praktisch, weil rückenschonend, und schaffen darüber hinaus schnelle Abhilfe bei belasteten Böden, Wühlmausproblemen sowie Schneckeninvasionen. 

5. Gründüngung einsäen

Du säst im Herbst kein Wintergemüse ein? Dann kannst du deine ungenutzten Beete prima mit Gründüngungspflanzen besäen. So überstehen deine Beete den Winter ohne Auswaschungen und Feuchtigkeitsverlust. Im Frühjahr kannst du die Gründüngungspflanze dann einfach untergegraben und lieferst dem Boden so wichtige Nährstoffe. Zudem lockert das den Boden und bereitet ihn so hervorragend auf die kommende Saison vor. Tipp: Pflanzen wie Sonnenblumen, Ölrettich oder Bitterlupinen eignen sich hervorragend zur Bodenverbesserung – mit ihren tiefgehenden Wurzeln lockern sie die unteren Bodenschichten prima auf.

6. Töpfe auf Balkon und Terrasse einpacken

Heimische Pflanzen sind oft winterhart. Da Balkon oder Terrasse jedoch Extremstandorte sind, kann selbst die robusteste Pflanze hier im Winter Probleme bekommen. Weil der schützende Boden fehlt, können Wind und Frost auf den Topf einwirken. So dringt die Kälte schneller ein, der Wurzelballen kann austrocknen oder gar erfrieren. Damit die Pflanzen die kalte Jahreszeit gut überstehen, sind einige Dinge zu beachten:

  • ab minus 15 Grad Celsius Pflanzen hereinholen
  • Töpfe in isolierendes Material verpacken und auf eine isolierende Unterlage stellen
  • an frostfreien Tagen etwas gießen (vor allem immergrüne Pflanzen)
  • Töpfe zusammen in eine windgeschützte Ecke stellen
  • möglichst große Töpfe verwenden, diese isolieren besser und trocknen nicht so schnell aus

7. Laube winterfest machen

Hier gibt es nicht so viel zu tun. Nimm einfach alle Elektrogeräte vom Netz und entferne alle Lebensmittel, die dort noch lagern. Zudem empfiehlt es sich, das Dach auf undichte Stellen zu überprüfen und diese auszubessern. Damit auch große Regenmengen gut abfließen können, solltest du auch die Dachrinne reinigen.

Nun sollte dein Garten winterfest sein. Wir wünschen dir viel Spaß bei der Vorbereitung.

Das könnte auch interessant sein

nach oben