Schulwettbewerb zur Buchmesse: Wie leben und arbeiten Mikroorganismen?

Ihr seid Schüler einer 3., 4. oder 5. Klasse und interessiert euch für die Reinigung von Abwasser? Dann seid ihr hier genau richtig. Seid kreativ, gestaltet ein Plakat und gewinnt eine Autorenlesung zur Leipziger Buchmesse 2024 – direkt in Leipzigs größter Kläranlage.

Schulwettbewerb mit Führung im Klärwerk Rosental

Pantoffeltierchen, Borstenwürmer, Kugelalgen und Bakterien sind die fleißigen Mini-Helfer im Klärwerk. Man nennt sie Mikroorganismen, weil sie winzig klein und nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind. Sie leben als Belebtschlamm in der sogenannten Biologie und reinigen das Abwasser von organischen Stoffen, wie Phosphaten, Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen.

Zeigt uns, wie ihr euch das Leben und Arbeiten dieser kleinen Organismen vorstellt! Gestaltet als Klasse ein kreatives Plakat, das einen oder mehrere unserer Mikroorganismen in ihrem Leben und der Arbeit im Abwasser zeigt. Weitere Infos rund und die fleißigen Helfer findet ihr unten auf dieser Seite.

Ablauf des Schülerwettbewerbs

  • Das Plakat sollte die Größe A3 bis maximal A1 haben.
  • Sendet das Plakat bis zum 29. Februar 2024 unter Angabe der Adresse eurer Schule, eurer Klasse und den Kontaktdaten eines Ansprechpartners (E-Mail oder Telefonnummer) an die Leipziger Wasserwerke:
    Postadresse: Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Postfach 10 03 53, 04003 Leipzig
    oder gebt es direkt ab in unserem Kundencenter in der Johannisgasse.
  • Die beiden Gewinnerklassen werden am 1. März von einer Jury der Leipziger Wasserwerke ermittelt und anschließend über ihren Gewinn und die Details informiert.
  • Die Plakate werden im Klärwerk am Tag der offenen Tür (4. Mai) öffentlich ausgestellt und auf unseren eigenen Kanälen veröffentlicht.
  1. Veranstalter des Schulwettbewerbs sind die Kommunalen Wasserwerke Leipzig mit dem Hauptsitz Johannisgasse 9, 04109 Leipzig (nachfolgend LWW).
  2. Die Teilnahme am Schulwettbewerb ist kostenlos.
  3. Der Schulwettbewerb beginnt am 24. Januar 2024 und endet am 29. Februar 2024.
  4. Unter allen Teilnehmenden werden 2 x eine Autorenlesung für jeweils eine Schulklasse des Kinderbuchs „Die Kackwurstfabrik“ im Klärwerk Rosental mit anschließender Führung über die Kläranlage verlost.
  5. Die ausgeloste Lesung mit Führung gilt ausschließlich am 20. März 2024 im Klärwerk Rosental, für die 1. Gruppe um 9:00 Uhr und für die 2. Gruppe um 11:00 Uhr.
  6. Voraussetzung für die Teilnahme und den Gewinn: Teilnahmeberechtigt sind alle Schulklassen der Klassenstufen 3, 4 oder 5 mit ihren zuständigen Lehrern und/oder Erziehern mit der Einreichung/Abgabe einer Gruppenarbeit.
  7. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müssen die Gruppenarbeiten am 29.2.2024 bis 16:00 Uhr in der Poststelle oder im Büro des Kundenservice der LWW (Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Johannisgasse 7/9, 04109 Leipzig) eingegangen sein.
  8. Die Abgabe/Zusendung der Gruppenarbeit muss folgende Angaben enthalten: vollständiger Name der Schule, Bezeichnung der Klasse, Anschrift der Schule, Vor- und Zuname des Ansprechpartners/Anmelders, E-Mailadresse.
  9. Die Ermittlung der Gewinner erfolgt unter Ausschuss der Öffentlichkeit. Alle personenbezogenen Daten werden nur für den Schulwettbewerb genutzt und anschließend gelöscht.
  10. Sofern ein Bild eingereicht, versichert der Ansprechpartner/Anmelder, dass er die Rechte am Bild besitzt und sofern Personen darauf erkennbar sind, diese ihre Einwilligung zur Veröffentlichung gegeben haben.
  11. Eine Verwendung der Bilder auf den Social Media Kanälen der LWW ist nicht ausgeschlossen. Dabei werden lediglich der Name der Schule sowie die Bezeichnung der Klasse veröffentlicht.
  12. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Bilder, mit sexistischen, rassistischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten werden grundsätzlich nicht zur Teilnahme zugelassen und geahndet.
  13. Der Ansprechpartner/Anmelder erklärt sich mit der Nutzung und Speicherung seiner Daten allein zum Zwecke dieser Aktion einverstanden. Wir behalten uns vor, die Bilder auf den Social-Media der LWW zu veröffentlichen. Die in der Information zum Umgang mit personenbezogenen Daten beschriebenen Rechte auf Löschung und Einschränkung der Verarbeitung können nur für den, Instagram-Account und LinkedIn-Account der LWW zugesichert werden.
  14. Die Gewinner werden am Tag nach dem Schulwettbewerb (siehe Punkt 3) ausgelost und per E-Mail informiert.
  15. Der Teilnehmer erklärt sich mit der Nutzung und Speicherung seiner Daten zum Zwecke der Durchführung dieser Verlosung einverstanden.
  16. Der Rechtsweg sind ausgeschlossen.
  17. Einzelne Personen können von der Teilnahme ausgeschlossen werden, sofern berechtigte Gründe, wie z. B. Verstoß gegen diese Teilnahmebedingungen, unzulässige Beeinflussung oder Manipulation, vorliegen. Eine Rückforderung oder Aberkennung bleibt vorbehalten.
  18. Das Gewinnspiel kann ganz oder in Teilen abgebrochen, verkürzt oder verlängert werden, wenn insbesondere die Verlosung nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann, z.B. bei höherer Gewalt, Fehlern der Soft- und/oder Hardware und/oder aus sonstigen technischen und/oder rechtlichen Gründen, welche die Verwaltung, die Sicherheit, die Integrität und/oder reguläre und die ordnungsgemäße Durchführung des Gewinnspiels beeinflussen.
  19. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptiert der Teilnehmer die Teilnahmebedingungen. Die Datenschutzinformation zur Teilnahme an Gewinnspielen der Leipziger Wasserwerke wurden zur Kenntnis genommen.

Euer Gewinn: Eine Autorenlesung des Buches "Die Kackwurstfabrik"

Buchcover des Buches "Die Kackwurstfabrik"

Leipzig Liest: "Die Kackwurstfabrik"- Lesung mit den Autorinnen und dem Illustrator

Gemeinsam mit dem Klett Kinderbuchverlag verlosen wir zwei Lesungen „Die Kackwurstfabrik“ im Klärwerk Rosental. Dabei lernt ihr die beiden Autorinnen und den Illustrator des lustigen Kinderbuches kennen. Begebt euch auf eine spannende Reise durch den Verdauungsapparat und durch das Zentrum der Leipziger Abwasserreinigung! Du bist eine faszinierende Kackwurstfabrik auf zwei Beinen.

  • Was passiert in deinem Körper mit dem Essen?
  • Wie entsteht ein Pups?
  • Warum ist Kacke immer braun? 
  • Und was passiert nach der Toilette eigentlich mit dem Abwasser?

Die beiden Lesungen mit anschließender Führung über die Kläranlage finden am 22. März 2024 von 9:00 bis 10:30 Uhr und von 11:00 bis 12:30 Uhr statt. 

 

Mikroorganismen – Die kleinsten Helfer in der Kläranlage

Manche Lebewesen sind so klein, dass man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann. Daher bezeichnet man sie als Mikroorganismen. Es sind Bakterien, Mikroalgen und Pilze. Sie leben von totem tierischen und pflanzlichen Material, das sie zu Mineralien umbauen. Sie fressen, verdauen und scheiden aus. So reinigen sie das Wasser.

Um das Stoffwechselgleichgewicht der Natur zu erhalten, sind Mikroorganismen äußerst wichtig. Große, kompliziert gebaute organische und kleinere anorganische Moleküle werden von den gefräßigen Kleinstlebewesen zu weniger komplexen chemischen Verbindungen umgewandelt. Auch in der biologischen Stufe des Klärwerks macht man sich die Tätigkeit von Mikroorganismen zu nutze. Dort wandeln sie unter anderem Kohlenstoff aus Nahrungsresten um in Kohlendioxid und Wasser.

Auch den Urin bauen sie ab. Der menschliche Harn besteht aus Stickstoffverbindungen. Diese bauen die Mikroorganismen so weit ab, dass der Stickstoff in die Luft entweichen kann. Das Abwasser ist nach einer biologischen Reinigung im Klärwerk so sauber, dass es unbedenklich in die Neue Luppe geleitet werden kann.

Der kleinste Bär der Welt

Steckbrief Bärtierchen

(Wasserbären)

  • wissenschaftlicher Name: Tardigrada

  • dicklich, zylindrischer Körper

  • 4 Paar bekrallte Stummelbeinchen

  • Länge: 50 bis 1.200 Mikrometer

  • Mit seiner Mundöffnung saugt es die Nahrung ein.

  • Bärtierchen bilden einen Tierstamm innerhalb der Häutungstiere

Bärtierchen existieren bereits über 500 Millionen Jahre in optisch fast unveränderter Form. Sie sind extrem widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen und können daher unter extremen Bedingungen leben. In den Leipziger Klärwerken helfen sie mit, Stoffe im Abwasser zu zersetzen.

Dem dicklichen, zylindrischen Körper, den acht Stummelbeinen und den bedächtigen Bewegungen der „Pfoten“ verdanken die winzigen Tiere die Bezeichnung Bärtierchen – manchmal werden sie auch Wasserbären genannt. Jedes Bein endet mit zwei Doppelklauen, die zum Klettern verwendet werden

Es gibt weltweit mehrere hundert Arten. Winzige Formen werden nur 50 Mikrometer groß, die meisten Arten bleiben unter einer Größe von 500 Mikrometern. 20 Bärtierchen in Reihe gelegt ergeben also gerade einmal einen Zentimeter.  Sie leben im Meer, Süßwasser oder in feuchten Lebensräumen an Land – besonders häufig findet man sie dort in Mooskissen. Im Meer vorkommende Arten sind eher farblos bis grau. Im Süßwasser und an Land können sie eine intensivere z. B. rote oder grüne Färbung zeigen.

Die Bärtierchen ernähren sich in der Regel von kleinen Pflanzen. Wenige Arten fressen auch Faden­würmer und Rädertiere. Sie pflanzen sich geschlechtlich oder auch ohne Beteiligung von Männchen fort. Dann entwickeln sich die Eier der Weibchen ohne Befruchtung.

Auch der Mensch hat die Vorteile von Bärtierchen und Mikroorganismen entdeckt und setzt sie in der Abwasserreinigung ein. Im Klärwerk durchläuft das Abwasser mehrere Reinigungsstufen. Nachdem zunächst Grobstoffe herausgefiltert, Sand abgesaugt und organische Feststoffe abgetrennt wurden, kommen in der biologischen Reinigungsphase verschiedenartige Mikroorganismen zum Einsatz.

Hier ist die Mischung der kleinen Helfer in den Belebungsbecken wichtig. Im sogenannten Belebt­schlamm entziehen Billionen winziger Organismen dem vorbehandelten Abwasser Phosphor, Stickstoff und Kohlenstoff für ihren Stoffwechsel. Zu diesen Lebewesen gehören verschiedenste Bakterienarten, Pantoffel-, Glocken-und Rädertierchen, Fadenwürmer und eben auch Bärtierchen.

Indikator fürs Ökosystem

„Auch wenn die Bärtierchen nur in sehr geringer Zahl vorkommen, so sind sie ein guter Indikator dafür, dass es diesem Ökosystem gut geht, der Belebtschlamm ausgereift ist und somit stabil funktioniert. Alter, gereifter Schlamm puffert Schwankungen besser als junger“, erläutert der Leiter des Betriebslabors der Leipziger Wasserwerke Heiko Schulze. „Die Bärtierchen stehen in der Nah­rungskette der Abwasserreinigung ganz oben und sind sozusagen das Gipfeltier.“ Die Mini-Reini­gungsmannschaft im Klärwerk Rosental arbeitet besonders gut bei Temperaturen über 20 Grad Celsius. Durch die tiefliegenden Becken reichen die Temperaturen im Sommer kaum über 22 Grad und durch die Eigenwärme des Abwassers im Winter nicht unter acht Grad Celsius. Dennoch sind die Leistungsträger in der kalten Jahreszeit ein bisschen träger als gewohnt, was die Abwasserfachleute mit einer höheren Menge an Mikroorganismen im System ausgleichen. Durch Sauerstoffzufuhr oder -reduzierung entstehen in den Becken optimale, wechselnde Lebensbedingungen, so dass jeweils bestimmte Organismen aktiv sind und Abbauprozesse im Abwasser vollziehen. Einfluss nehmen die Wasserwirtschaftler auch auf den pH-Wert, der neutral bis leicht basisch sein sollte. Mikroorga­nismen sind so ein wesentlicher Bestandteil einer umweltgerechten Abwasserbehandlung.

Wasser- und Energiekreislauf

„Das System reagiert jedoch sensi­bel auf äußere Einflüsse. Beein­trächtigungen können etwa durch Streusalz entstehen, das im Winter über die Kanalisation abgeleitet wird. Aber auch Haushaltschemi­kalien, Lacke oder Arzneistoffe, die achtlos in die Toilette gegeben werden, sind Gift für unsere klei­nen Helfer“, sagt Heiko Schulze. Am Ende des Reinigungsprozesses werden das gereinigte Abwasser und der Belebtschlamm voneinander getrennt: Das Abwasser gelangt zurück in den Wasserkreislauf, der Schlamm wird im Klärwerk weiterverwendet. Ein Teil kommt zurück in die Belebungsbecken; der Rest wird entwässert und bei 37 Grad Celsius in den Faultürmen weiter zersetzt. Das entstehende Gas wandeln die Wasserwerke später in Blockheizkraftwerken in Energie und Wärme für das Klärwerk um.

Ein Blick durch das Vergrößerungsglas

Typische Mikroorganismen im Belebtschlamm sind Geißeltierchen und Wimperntierchen.

Geißeltierchen stehen zwischen dem Tier- und Pflanzenreich. Es sind Einzeller, die sich mit Hilfe von Geißelfäden fortbewegen.

Wimperntierchen sind höherentwickelt. Wimpernförmige Plasmaausstülpungen bedecken ihre Oberfläche. Mit ihnen bewegen sie sich fort und strudeln ihre Nahrung herbei.

  • Bärtierchen unter dem Mikroskop Bärtierchen unter dem Mikroskop
  • Bärtierchen unter dem Mikroskop Bärtierchen unter dem Mikroskop
  • Borstenwurm unter dem Mikroskop Borstenwurm unter dem Mikroskop
  • Wasserwerke Fadenwurm unter dem Mikroskop Wasserwerke Fadenwurm unter dem Mikroskop
  • Kugelalge unter dem Mikroskop Kugelalge unter dem Mikroskop
  • Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop
  • Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop
  • Säulenglöckchen unter dem Mikroskop Säulenglöckchen unter dem Mikroskop
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