Phosphorrückgewinnung

Phosphor ist ein lebenswichtiger (Roh-)Nährstoff und unterstützt den Energiestoffwechsel im menschlichen Körper – landet darüber aber auch im Abwasser. Wie kann er erhalten bleiben?

Impression des Klärwerk Dölzig

Was ist Phosphor?

Phosphor ist ein essentieller Nährstoff für Pflanzen, Tiere und uns Menschen. Er spielt eine entscheidende Rolle im Wachstum und der Entwicklung von Pflanzen. Hauptsächlich wird er in Form von Phosphatdüngemitteln auf landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt, um den Ertrag und die Qualität der Ernte zu verbessern.

Allerdings ist Phosphor ein begrenzter Rohstoff und seine Verfügbarkeit wird zunehmend knapper. Die Europäische Kommission stuft Phosphor daher als einen von 30 kritischen Rohstoffen ein.

Deutschland ist von Phosphor-Importen aus fossilen Lagerstätten abhängig. Schon von daher ist ein Umdenken hier wichtig. Ein großes Recycling-Potenzial liegt im kommunalen Klärschlamm.

Unsere Idee zur Phosphorrückgewinnung

Als Leipziger Wasserwerke haben wir uns auf die anstehende Rückgewinnung aus Klärschlamm ab 2029 vorbereitet. In einer Kooperation mit der Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft lassen wir seit Januar 2023 unseren Klärschlamm im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen verwerten. Dazu hat die Klärschlammrecycling (KSR), ein Tochterunternehmen der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen und der Potsdamer Danpower, von 2018 bis 2021 im Chemiepark für rund 80 Mio. Euro eine der größten Klärschlamm-Verwertungsanlagen Deutschlands errichtet.

In Bitterfeld werden die angelieferten Klärschlämme in einem Mischbunker zwischengelagert und über verschiedene Fördersysteme zwei großen Scheibentrocknern zugeführt. Über den selbsterzeugten Dampf wird der Klärschlamm auf ca. 40 Prozent Wassergehalt getrocknet und dann in einem Wirbelschichtofen verbrannt. Der erzeugte Dampf aus dem Kessel wird auf eine Dampfturbine geleitet. Abzüglich des Eigenbedarfs wird der dadurch erzeugte Strom in das öffentliche Netz gespeist. 

Neben der thermischen Vorbehandlung und Verwertung organisiert die KSR spätestens ab 1. Januar 2029 auch die dann gesetzlich vorgeschriebene Phosphorrückgewinnung.

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ressourcenschonend

Wir leisten durch die Wiedergewinnung an einem regionalen Standort einen wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Phosphorvorkommen.

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länderübergreifend

Die länderübergreifende Nutzung der neuen Monoverbrennungsanlage ist auch durch die damit verbundenen kurzen Transportwege unter Umweltgesichtspunkten von Vorteil.

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nachhaltig

Die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm passt in unsere Vorstellung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, die dazu beiträgt, wertvolle Ressourcen zu erhalten und wiederzuverwenden.

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