Aus ökologischen Gründen ist ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit Wasser wichtig. Übertriebenes Wasser sparen ist in Deutschland allerdings nicht nötig. In Deutschland steht Wasser in hohem Maß zur Verfügung, lediglich drei Prozent der deutschen Wasserreserven werden genutzt. Das hier genutzte Trinkwasser wird durch die Unternehmen der Wasserwirtschaft mit modernsten Methoden gereinigt und in sehr gutem Zustand wieder zurück in den natürlichen Kreislauf gegeben. Das Wasser bleibt hier! Menschen in wasser- und regenarmen Regionen nützt es also nichts, wenn wir in Deutschland Wasser sparen.
Gleichwohl rufen wir den Bürger nicht zur erhöhten Wassernutzung auf. Sparsamer Umgang mit Wasser stellt zwar eine Lebenseinstellung dar, der Umgang damit obliegt letztlich dem Wasserversorger, der dort langfristig über Anpassungen in Anlagen und Netzen reagieren kann. Schon heute verkleinern die Leipziger Wasserwerke Leitungsdurchmesser dort, wo es möglich ist.
Viel wichtiger und erfolgversprechender als übertriebenes Wassersparen beim Waschen, Kochen oder Putzen kann es sein, das Konsumverhalten insgesamt zu betrachten und mit den weltweiten, sogenannten virtuellen Wasserströmen in Verbindung zu setzen. In diesem Zusammenhang ist vom „virtuellen Wasser“ die Rede. Dabei handelt es sich um den Wassergebrauch bei der Herstellung von Produkten. Kritisch wird es dann, wenn wasserreiche Regionen, wie beispielsweise Deutschland, Güter aus wasserarmen Gebieten etwa in Südamerika, Afrika oder Asien beziehen – denn so erschweren sie die ohnehin schwierige Wassernutzung in den wasserarmen Gebieten zusätzlich. In der Konsequenz kann es daher sinnvoll sein, Gemüse und Obst beispielsweise nicht aus Südspanien zu importieren, sondern vom regionalen Bauern zu beziehen oder im eigenen Garten anzubauen.
So viel Wasser enthalten die folgende Produkte*:
- eine Tüte Kartoffelchips (200 g): 185 Liter
- ein Liter Wein: 960 Liter
- ein Kilogramm Kaffee: 21.000 Liter
- ein Hamburger: 2.400 Liter
- ein Kilogramm Rindfleisch: 15.455 Liter
- ein Ei von 60 g: 200 Liter
- DIN-A4-Blatt Papier á 80 g/m²: 10 Liter
- 1 PC: 20.000 Liter