Mischwald statt Monokultur – der Vorteil liegt auf der Hand: „Mischwälder, die abwechslungsreich aus vielen verschiedenen Laub- und Nadelbäumen, auch verschiedenen Alters bestehen, haben viele Vorteile gegenüber Monokulturen: Die Artenvielfalt ist größer, nicht nur unter den Bäumen, sondern auch bei den Pflanzen und Tieren, die den Wald ihr Zuhause nennen“, so Kroggel. „Mischwälder werden effektiver mit Licht, Wasser und Nährstoffen versorgt und sind weniger anfällig gegenüber Schädlingen. Sie sind vom Boden bis zur Krone widerstandsfähiger und halten klimatische Veränderungen und extreme Wetterereignissen besser Stand“, sagt der 52 Jahre alte Waldhüter. Seit 24 Jahren ist Kroggel als Förster aktiv. Für ihn spielten die Gestaltung von Landschaften, der standort- und klimaangepasste Umbau der Wälder und Forste stets eine tragende Rolle. Dabei hat er viel Erfahrung gesammelt.
„Die verschiedenen Baumarten in einem Mischwald haben unterschiedliche Kronenformen und Wurzelsysteme, aber auch Wuchs- und Zersetzungsdynamiken. Sie wachsen unterschiedlich hoch, tief, schnell, langsam und binden in ihrer Vielfalt und Langlebigkeit Kohlenstoff länger und besser als einjährige Pflanzengesellschaften. Die Artenvielfalt wirkt sich hinsichtlich CO2-Speicherung positiver aus.“ Geht der Plan für die „Kulkwitzer Kippe“ auf, wird in ein paar Jahren ein artenreicher, klimaresilienter Wald zur Naherholung am See stehen. Baumarten wie Vogelkirsche, Roteiche, Berg-Ahorn, Gemeine Eberesche, Hainbuche, Eiche und Wildapfel prägen künftig das Waldbild. Für die Abraumhalde ein Gewinn: „Kippen sind extreme Standorte – spaßeshalber vergleichbar mit der Kasachischen Wüste. Meist wurde hier alles verkippt – von Rollkies bis Schwarzerde. Diese Böden haben eine extrem inhomogene Boden- und Nährstoffqualität. Ein standortangepasster Mischwald, wie er hier entsteht, kann da langfristig Abhilfe schaffen“, so Kroggel.