Alles andere gehört schlichtweg nicht hinein. Sprachwitz hin oder her. Noch immer landen zu viele Dinge im hiesigen Klo, die zwar leicht wegrauschen, aber dort wirklich nichts zu suchen haben. Große Probleme bereiten Feuchttücher in der Leipziger Kanalisation, weil sie sich auf dem Weg zum Klärwerk nicht zersetzen wie herkömmliches Toilettenpapier.
Feuchttücher im Kanal
Reißfeste Feucht- und Reinigungstücher aus synthetischem Vlies sind heutzutage allgegenwärtig: Ob Abschminktücher, desinfizierende Hygienetücher, Haushaltstücher, Babytücher oder Allzwecktücher zur schnellen und feuchten Reinigung – die Liste der modernen Hygiene-Wunderwaffen ist lang, die Einsatzbereiche vielseitig. Nach dem Einmalgebrauch landen die Vliestücher dann oftmals in der Toilette. Davon abgesehen, dass die weißen Helferlein meist voller chemischer Zusätze stecken und die Haut eher strapazieren als pflegen, führt auch die Entsorgung im Klo zu Problemen – von den Abflussrohren in Wohn- und Geschäftshäusern über die Kanäle unter Leipzigs Straßen bis zu den Anlagen der Leipziger Wasserwerke. „Trockenes Klopapier ist seit gut 600 Jahren in Gebrauch – feuchtes erst seit vierzig Jahren“, erklärt Sven Lietzmann, Teamleiter Anlagen- und Kanalnetzmanagement bei den Leipziger Wasserwerken. „Ihr hoher Kunstfaseranteil wird für uns zur Krux im Kanal und verursacht enorme Kosten.“