Energiewende in Leipzig: P.C. weiht riesige PV-Anlage auf Centerdach ein
von Simone Liss | 27.10.2023
von Simone Liss | 27.12.2023
Die E-Mobilität bekommt Drive: Auf Deutschlands Straßen sind mittlerweile 1,3 Millionen Elektro-Autos (Leipzig: rund 3.900) unterwegs. Sie können an rund 19.900 Schnell- und rund 81.600 Normalladepunkten mit einer Ladeleistung von insgesamt 4,5 Gigawatt aufgeladen werden.
Zudem sind hierzulande rund 975.000 Wallboxen installiert beziehungsweise in Planung. Die Zahlen der Bundesnetzagentur, des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft sowie des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen: Die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur als Full-Service-Dienstleistung für Kommunen, Gewerbe, Wohnungswirtschaft und Privatkunden erweist sich für Versorgungsunternehmen wie die Leipziger Stadtwerke als nachhaltiges Geschäftsfeld.
High Power Charger auf dem Parkplatz der Plagwitzer Höfe.
Die Leipziger Stadtwerke treiben die E-Mobilität in Leipzig und der Region voran und arbeiten dabei mit regionalen Partnern zusammen. Der kommunale Energieversorger betreibt derzeit 540 öffentlich zugängliche Ladepunkte – davon mehr als 430 in Leipzig. Mehr als 5.000 Kunden nutzen derzeit das Lade-Produkt L-strom.drive. Vor allem in Quartieren nimmt das Thema E-Mobilität an Tempo zu. Auf dem Parkplatz der Plagwitzer Höfe stehen bereits drei High Power Charger (HPC) – besondere Schnellladestationen mit jeweils 180 Kilowatt Ladeleistung. Sie sind doppelt nutzbar, so dass gleichzeitig sechs E-Autos aufgeladen werden können. Drei HPC-Ladestationen stehen zudem Am Deutschen Platz 4, vier am Heizkraftwerk Leipzig Süd und eine am Paunsdorf Center. Ein Beispiel macht den technologischen Fortschritt der HPC-Ladesäulen deutlich: Einem Tesla Model 3 kann binnen 30 Minuten Ladezeit eine Reichweite von knapp 500 Kilometern aufgespielt werden.
Wie schnell ein E-Auto an einer HPC-Ladesäule vollgeladen ist, hängt unter anderem vom Modell, vom Zustand der Batterie und von der Temperatur ab. Es ist kein Geheimnis: Elektroautos mögen keine Kälte. Bei tiefen Temperaturen arbeitet die Batterie träger als gewohnt, zudem zehren im Winter Zusatz-Verbraucher wie Heizung und Licht am Energievorrat. Mit ein paar Tricks lassen sich Akku-Performance und Reichweite jedoch optimieren.
Für alle Autos gilt: Bei niedrigen Temperaturen steigt der Energieverbrauch. Nach Angaben der europäischen Testinitiative Green NCAP erhöht sich bei Benzinern der Verbrauch im Winter um durchschnittlich 15 Prozent, bei Dieselfahrzeugen um durchschnittlich 24 Prozent. Ähnlich ist es bei Elektroautos. Deren Verbrauch klettert bei frostigem Wetter um zehn bis 30 Prozent, abhängig unter anderem von der Fahrstrecke, der Batteriegröße und dem Fahrstil. Was zugleich bedeutet, dass die Reichweite – genau wie bei Verbrenner-Modellen – sinkt. Dass die Reichweite von E-Autos im Winter zurückgeht, hat vor allem zwei Gründe: So wird für das Aufwärmen des Fahrzeuginnenraums und das Freihalten der Scheiben elektrische Energie benötigt. Diese Energie für Sitzheizung, Lenkradheizung oder Warmluftgebläse stammt aus dem Akku – und steht nicht mehr fürs Vorwärtskommen zur Verfügung. Außerdem muss der Akku selbst auf Betriebstemperatur gebracht werden. Die Elektrolytflüssigkeit in den Batteriezellen wird bei Kälte zäher, damit nehmen Kapazität und Leistungsfähigkeit des Akkus ab.