Wie das „L“ nach Travnik kam: 20 Jahre Städtepartnerschaft

von Peter Krutsch | 06.11.2023

Ein Rezept für eine gelungene, also lebendige Städtepartnerschaft gibt es nicht. 

Michael Weichert und vier andere Personen stehen neben einem großen, gelben "L".

Das „L“ in Travnik: Michael Weichert (rechts) hebt den Daumen für gelebte Städtepartnerschaft.

Die Macher des Vereins Leipzig-Travnik haben aber ihres gefunden: Wenn sie funktionieren soll, muss sie zwischen und mit den Bürgern wachsen. Davon sind sie überzeugt. Und ja, für die Partnerschaft Leipzigs mit der bosnischen Stadt war dies das richtige Rezept. 1997 gründete sich der Verein, um nach dem Jugoslawien-Krieg zu helfen. Aus dieser Hilfe entstanden Freundschaften zwischen Bürgern beider Städte. Und aus diesen Beziehungen wiederum erwuchs 2003 die offizielle Städtepartnerschaft. Eine „Städtepartnerschaft von unten“ also. Heute gibt es im Zentrum Travniks einen Leipziger Platz. Und auf diesem steht ein großes „L“ wie Leipzig. Doch wie kam es eigentlich dort hin?

Im Mai 2018 bestand die offizielle Städtepartnerschaft mit der bosnischen 60.000-Seelen-Gemeinde 15 Jahre. Und der dortige Leipziger Platz wurde zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass stellte der Bürgerverein an dieser Stelle eine besondere Visitenkarte auf: ein „L“ wie Leipzig. Die drei Meter hohe und über eine Tonne schwere L-Skulptur – sie stellt das Logo der Leipziger Gruppe dar – erhielt der Verein als Geschenk des Unternehmensverbundes aus Leipziger Stadtwerken, Verkehrsbetrieben und Wasserwerken und brachte es mit Unterstützung weiterer Partner nach Bosnien-Herzegowina.

LVB unterstützen jahrelang bei Bürgerreisen

Aus der Vogelkperspektive sieht man eine Gruppe Menschen die ihre Hände in die Luft strecken und lächeln.

Städtepartnerschaft von unten: Teilnehmer der Bürgerreise 2019 beim Abschlussfoto in Travnik.

„Die Leipziger Gruppe unterstützt unseren Verein seit mehr als 20Jahren“, sagt Vereinsvorsitzende Heike König. „Die LVB sorgten viele Jahre dafür, dass unsere Bürgerreisen per Bus stattfinden konnten. Zudem gab es mehr als 15 Jahre einen Praktikanten-Austausch. Für 2024 ist er wieder geplant. In Sachen Wasserversorgung erhielt die Partnerkommune Unterstützung der Wasserwerke, unter anderem beim erstmaligen Einbau von Wasserzählern. Und die L-Gruppe unterstützt unseren Verein auch als Sponsor. So geht lebendige Städtepartnerschaft.“

„Wir haben uns damals sehr über das Geschenk der Leipziger Gruppe gefreut“, so Michael Weichert, Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins Leipzig-Travnik und Honorarkonsul von Bosnien-Herzegowina. „Der Leipziger Platz in Travnik ist der meistbesuchte und meistgenutzte Platz unserer Partnerstadt. Mit dem großen „L“ bekam er ein leuchtendes, gelb-fröhliches Wahrzeichen, das für unsere lebendige und langjährige Städtepartnerschaft steht.“

Ausstellung im Neuen Rathaus

Aktuell erzählt der Verein seine Geschichte und die der Städtepartnerschaft auf vielfältige Art und Weise. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig publizierte er die Broschüre „20 Jahre Leipzig Travnik“. Eine Schautafel-Ausstellung stellt die verschiedenen Etappen und Projekte dieses Bürger- und Städte-Austausches dar. Auch die Leipziger Gruppe ist dabei. Die Schau geht jetzt auf die Reise und wird an verschiedenen Orten zu sehen sein. Nächste Station: ab 8. November im Neuen Rathaus, vor dem Referat Internationale Zusammenarbeit.

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