Zwischen 1820 und 1842 war öffentliches Turnen in Deutschland verboten. Die Bewegung passte sich an und betonte staatstreue Werte. Die Revolution von 1848/49 spaltete die Turner: Demokratische Gruppen wurden zunächst verdrängt, ihre Ideen später von der Arbeiterbewegung wieder aufgegriffen.
Pionierstadt Leipzig
Der erste Leipziger Turnverein (ATV) brachte das Turnen an städtische Schulen und trieb die Entwicklung von Turngeräten voran. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gewann Turnen im Schulunterricht an Bedeutung – besonders in Leipzig. 1862 wurde mit Justus Carl Lion erstmals ein städtischer Turndirektor eingestellt. Ein Jahr später gründete ATV-Mitglied Oswald Faber in Leipzig-Lindenau die erste deutsche Turngerätefabrik.
Leipzig geht voran
Obwohl Turnen ab 1863 an Volksschulen erlaubt war, wurde es in Sachsen nur zögerlich aufgenommen – Leipzig war die Ausnahme. Bis 1904 turnten hier rund zwei Drittel der Schülerinnen, was zur Einführung spezieller Turnkleidung für Mädchen führte.
Zwischen 1863 und 1900 entstanden etwa 50 Schulturnhallen, um dem rasanten Bevölkerungswachstum zu begegnen. Höhere Schulen setzten hingegen stärker auf Disziplin und Ordnung.
Die Turnhalle Leplaystraße heute
Die Turnhalle in Leplaystraße bietet heutzutage vielfältige Trainingsmöglichkeiten: Trainiert werden hier unter anderem Handball, Volleyball, Basketball, Ringen, Karate, Kunstturnen, Sportgymnastik und Sportakrobatik. Die Spielsporthalle bietet Platz für rund 150 Zuschauer – mit Steh- und Sitzplätzen.