Das wirksamste Mittel gegen die fortschreitende Erderwärmung: mehr Wald. Zu diesem Ergebnis ist 2019 ein internationales Forscherteam von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich in einer Studie gekommen. Wasser auf die Mühlen von Förster Henrik Lindner: „Sachsen zählt zu den waldärmsten Bundesländern. Zudem verzeichnen wir hier massive Waldschäden durch Stürme, Trockenheit und durch Schädlinge wie den Borkenkäfer. Zudem sind in den vergangenen Wochen rund 850 Hektar Wald in Sachsen verbrannt. Wir müssen umgehend, kontinuierlich und nachhaltig aufforsten und bestehende Wälder klimastabil umbauen.“
Rund 28 Prozent des Freistaates Sachsen sind bewaldet, in den kommenden drei Jahrzehnten soll der Waldanteil laut Landesentwicklungsplan auf 30 Prozent steigen. Diesen Zuwachs zu schaffen, wird zunehmend schwieriger. Dazu wären 30.000 Hektar mehr Waldfläche nötig, also doppelt so viel wie in den vergangenen 30 Jahren. Widerstrebende Interessen aus der Landwirtschaft und von einigen Naturschützern, die möglichst viele Offenland-Biotope erhalten wollten, stünden einer dringenden Aufforstung entgegen, so Lindner.
Ein Setzling als Geschenk – mit fünf Euro ist man dabei
Doch Lindner und sein Team werden nicht müde, für ihre Überzeugung zu werben. „Schon mit fünf Euro können wir einen Baum kaufen, pflanzen, fünf Jahre lang pflegen und schützen“, sagt Lindner. 20 Bäume würden bereits eine kräftige grüne Lunge bilden und durch eine Spende von einhundert Euro finanzierbar. Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft speichert ein Hektar Wald pro Jahr über alle Altersklassen hinweg rund zehn Tonnen Kohlendioxid (CO2). Das entspricht etwa der Menge, die ein Mensch pro Jahr in Deutschland verursacht.
Der deutsche Wald entlastet laut Kohlenstoffinventur 2017 die Atmosphäre jährlich um rund 62 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Damit kompensiert er rund sieben Prozent der Emissionen in Deutschland.