Das Erdgas, das künftig die emissionsarmen Turbinen im Heizkraftwerk Leipzig Süd antreiben soll, haben die Stadtwerke längst gekauft – an der Energiebörse, bei Großhändlern. Woher es dann kommt, darüber entscheiden die Stadtwerke nicht mit. Und auch nicht darüber, ob es kommt. Brandenburg sagt, die Stadtwerke hätten vorgesorgt: Prinzipiell sei Gas für die Inbetriebsetzung für den ersten Winter und dieses Kraftwerk eingekauft. „Wir gehen aktuell auch davon aus, dass geliefert wird und damit wird das Kraftwerk auch definitiv in Betrieb gehen. Ob es die ursprünglich avisierten Betriebsstunden läuft, das werden wir sehen.“ Das hänge wiederum von den Marktbedingungen ab, erklärt der Ingenieur.
Diese Marktbedingungen sind gerade alles andere als optimal. Niemand weiß, wie lange russisches Erdgas noch zur Verfügung steht. Trotzdem geht Brandenburg davon aus, dass sein Kraftwerk laufen kann. Denn es werde zehntausende Haushalte mit Strom und Fernwärme versorgen. In den Notfallplänen des Bundes habe so etwas Priorität. Die Anlage in Leipzig stehe mit auf der Liste der Anlagen, die erst ganz zum Schluss kein Gas mehr geliefert bekämen, betont Brandenburg. „Vorher würden aber die energieintensive Industrie und das energieintensive produzierende Gewerbe aus der Gasversorgung rausgenommen werden.“