Grüner Strom für mehr als 9.000 Haushalte – Neuer Windpark der Leipziger Stadtwerke am Netz
Montag, 2. Juni 2025
Mittelsachsens höchster Windpark ist fertig – und speist grünen Strom ins Netz ein. Die Leipziger Stadtwerke hatten gemeinsam mit dem Windkraftanlagenbauer ENERCON und dem sächsischen Windparkspezialisten eab New Energy im vergangenen Jahr das erste Windrad in Königshain-Wiederau errichtet. „Nun drehen sich auch die Rotorblätter der zweiten Anlage vor Ort. Damit ist der erste selbst projektierte Windpark der Leipziger Stadtwerke – in Kooperation mit sehr professionellen Partnern – verwirklicht“, sagt Dr. Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Wir sind stolz auf das Ergebnis. Es trägt zu unserem diversifizierten Energie-Mix bei, erhöht die Versorgungssicherheit der Menschen und liefert einen Beitrag für mehr Klimaneutralität."
Inklusive der Rotorblätter kommt jedes Windrad auf eine Höhe von insgesamt auf 246,6 Meter. Über eine 13 Kilometer lange Leitung wird die erneuerbare Energie ins Umspannwerk Mittweida geliefert. „Mit einer Leistung von 5.560 Kilowatt können pro Anlage jährlich mehr als 4.600 Haushalte mit Strom versorgt werden“, so Matthias Jöde, Projektleiter von ENERCON. „Insgesamt liefert der Windpark damit grünen Strom für gut 9.000 Haushalte“, ergänzt Lara Forsans, Projektleiterin der Leipziger Stadtwerke.
Im Februar 2023 war auf dem Gelände der Gemeinde Königshain-Wiederau die Baugrube für die erste Anlage angelegt worden. Im Sommer erreichte der Hybrid-Turm (untere Hälfte aus Beton, obere Hälfte aus Metall) schon 60 Meter. Ein 100-Meter-Kran setzte dafür 2,80 Meter hohe Fertigteil-Betonringe aufeinander. 30 Stück waren es am Ende. Auf die Beton-Hälfte (90 Meter) folgte dann eine stählerne. „Dafür wurde ein zweiter, noch größerer Kran auf der Baustelle errichtet – mit einem 170 Meter langen Ausleger“, sagt Alexander Nattke, Projektleiter der eab. Dieser Kran kam auch bei Anlage Nummer zwei zum Einsatz, deren letzte Teilmaßnahmen in diesem Jahr realisiert wurden.
Spektakulär waren die jeweiligen Transporte der 24 Tonnen schweren Rotorblätter. Jedes von ihnen ist 78 Meter lang. Die letzten Kilometer zur Baustelle erledigte das Team mit einem sogenannten Selbstfahrer gesteuert per Fernbedienung. Auf ihm ließen sich die Rotorblätter für enge Kurvenfahrten anheben und sogar senkrecht aufstellen. So wurden die drei liegenden Riesen eines jeden Windrades auf ihrer nächtlichen Tour mitunter auch hoch aufgerichtet, damit sie um die 90-Grad-Ecken kommen. „Zum Glück klappte alles bestens – trotz des Windes und Regens. Das waren schon spannende Transporte mit vielen Zuschauern“, berichtet Jöde.
„Durch Verzögerungen bei Transportgenehmigungen und Zulieferern hat die Bauphase grade am Anfang ein klein wenig länger gedauert als geplant“, sagt Nattke. „Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern der umliegenden Gemeinden für ihr Verständnis.“
Derzeit arbeiten die drei Partner bereits an zwei weiteren Windrädern gleicher Bauart. Sie entstehen ebenfalls in Mittelsachsen, in Kleinschirma. „Wir wollen diesen zweiten Windpark auch in diesem Jahr ans Netz bringen“, so Forsans.