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Höhenrettung im Untergrund – Übung der Berufsfeuerwehr

von Klara Zerbe | 13.08.2025

Am 22. Juli übten die Wasserwerke und die Berufsfeuerwehr Leipzig den Ernstfall: Die Rettung einer verletzten Person aus einem schwer zugänglichen Regenrückhaltebecken. Ziel war es, für künftige Einsätze in tiefen Anlagen besser gerüstet zu sein.

Einsatzplanung

Die Leipziger Wasserwerke betreiben rund 3.000 Kilometer Kanalnetz, um Leipzigs Abwasser aus den Haushalten und der Industrie in eines der Klärwerke abzuleiten. Etwa 300 Kilometer dieser Kanäle sind begehbar. Auch Pumpstationen und Regenrückhaltebecken gehören zur Abwasserinfrastruktur und werden regelmäßig durch unsere Abwasserexperten begangen. Die Arbeit ist anspruchsvoll und manchmal in den zum Teil sehr tiefen und unwegsamen Anlagen eine Herausforderung. Obwohl Unfälle hier zum Glück nur selten passieren, muss im Ernstfall jeder Handgriff sitzen. Eine Rettungsübung unter möglichst realistischen Bedingungen hilft den Einsatzkräften dabei sich darauf gut vorzubereiten. 

Das Innere des Regenrückhaltebeckens.

Das Regenrückhaltebecken misst an der tiefsten Stelle 17 Meter.

Besondere Herausforderungen

In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Leipzig fand Ende Juli dazu nun erstmalig eine Spezialisierte Rettung aus Höhen und Tiefen (kurz SRHT) an der Neuen Messe Leipzig statt. Die Brandschutz-Experten haben dabei die Rettung eines verletzten Wasserwerke-Mitarbeiters aus einem Regenrückhaltebecken in 17 Metern Tiefe nachgestellt. Ein Szenario, das auch für die erfahrenen Einsatzkräfte keine Alltäglichkeit ist. Neben den begrenzten Platz- und eingeschränkten Lichtverhältnissen im Kanal, stellten auch der erschwerte Zugang durch schmale Schächte, möglicher Sauerstoffmangel oder plötzlicher Giftgasaustritt besondere Herausforderung an alle Beteiligten und deren Ausrüstung dar.

Transport des Verletzten zum Ausgang der Kanals.

Mit Hilfe einer speziellen Trage wird der Verletzte vom Unfallort zum Ausgang des Kanals transportiert.

Sicherheit und Schnelligkeit gehen Hand in Hand

Mit Hilfe eines speziellen Seil- und Flaschenzugsystems, das am Korb der Drehleiter befestigt war, konnten die Feuerwehrleute den Kanalarbeiter mittels flexibler Rettungstrage sichern und aus dem Schacht holen. Gasmessgeräte überwachten dabei durchgehend die Luftqualität. Auch spezielle Beleuchtungstechnik und Funkgeräte kamen zum Einsatz.

Transport des Verletzen aus dem Regenrückhaltebecken.

Nach etwa einer halben Stunde war der Mitarbeiter gerettet – dank einer tollen Teamleistung aller Beteiligten.

Während im Ernstfall jede Minute zählt, stand bei der Übung zunächst im Vordergrund, sich mit den besonderen Gegebenheiten des Einsatzortes vertraut zu machen, die Effizienz und Schnelligkeit der Rettungsabläufe zu testen sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Wasserwerken und Rettungskräften auszubauen.
Marco Zimmermann, Kanalinspekteur bei den Leipziger Wasserwerken und maßgeblich an der Einsatzorganisation beteiligt, betonte anschließend: „Die Übung trägt vor allem dazu bei, die Reaktionszeit zu verkürzen und die Effizienz zu steigern, um im Ernstfall wertvolle Minuten zu gewinnen. Die Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Leipzig ist exzellent und wird so kontinuierlich gestärkt.“

Ein großes Dankeschön geht an die Feuerwehr sowie alle beteiligten Kollegen und Organisatoren, die diese Übung möglich gemacht haben und damit aktiv an der Sicherheit aller arbeiten.

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