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Handwerk 2.0: Leipziger Zukunftspreis für Elektro-Anlagenbau Rübner

von Simone Liss | 20.05.2025

Die Leipziger Energie-Experten Matthias, Maik und Benjamin Rübner treiben nicht nur die Energiewende voran, sondern sichern auch mit außergewöhnlichen Ideen die nachhaltige Entwicklung ihres Familienunternehmens. Sie beweisen, dass sich Tradition und Moderne nicht ausschließen, und sind deshalb Gewinner des Leipziger Zukunftspreises.

Eine starkes Team für ein starkes Handwerk: Maik, Renate, Matthias und Benjamin Rübner (v.l.n.r.).

Eine starkes Team für ein starkes Handwerk: Maik, Renate, Matthias und Benjamin Rübner (v.l.n.r.).

Das Handwerk ist die Schlüsselbranche für eine erfolgreiche Energiewende und der Ausrüster der Energiewende par excellence, wie Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter sagt. Nur mit dem Handwerk könne der Freistaat sein Energie- und Klimaprogramm umsetzen. Der Handlungsbedarf sei enorm: 80 Prozent der 850.000 Wohngebäude in Sachsen würden noch mit fossilen Energieträgern beheizt. Dabei ist das Handwerk nicht nur Schrittmacher, sondern auch „Influencer“ für intelligentes Energiemanagement. So wie das Familienunternehmen Rübner. Seit 35 Jahren sorgt es im Elektro-Anlagenbau für Furore. Es versorgt seinen Firmensitz sowie seine Firmenflotte im Leipziger Stadtteil Rückmarsdorf mithilfe von Geothermie, Photovoltaik und cleverem Regenwassermanagement fast zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien.

Laser statt Zollstock, Tablets statt Aktenmappen: Leipziger Zukunftspreis für Handwerker mit Weitblick

 Kerstin Schultheiß, Geschäftsführerin der Leipziger Gruppe.

Kerstin Schultheiß, Geschäftsführerin der Leipziger Gruppe.

Laser statt Zollstock, Tablets statt Aktenmappen, digitale Präsenz. „Matthias, Maik und Benjamin Rübner und ihr Team beweisen Tag für Tag, was geht, wenn man will. Dass es auch im Handwerk kreative und tatkräftige Köpfe gibt, die Lösungen für die Herausforderungen ihrer Zunft – Fachkräftemangel, Klimaschutz, Ressourcenknappheit, Digitalisierung, Energiewende – suchen und finden“, sagt Kerstin Schultheiß, Geschäftsführerin der Leipziger Gruppe. Für die Jury des Leipziger Zukunftspreises – bestehend aus den Stiftern: Stadt Leipzig, Forum Nachhaltiges Leipzig, Leipziger Gruppe, VNG-Stiftung, Sparkasse Leipzig und WEV Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft – waren die Strategien des Familienunternehmens für nachhaltiges Wachstum, sozialen Wohlstand und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ausschlaggebend für die Preisvergabe in diesem Jahr.

Die Rede ist vom sogenannten „Handwerk 2.0”. „Wirtschaftliche Entwicklung, hoher Lebensstandard und Konkurrenzfähigkeit sind für Matthias, Maik und Benjamin Rübner nicht selbstverständlich. Für alle drei bedeutet das: raus aus Routinen, raus aus Komfortzonen, raus aus veralteten Denk- und Verhaltensmustern“, sagt Kerstin Schultheiß.

Was spricht dagegen, einem Bauleiter Elternzeit und einem Elektriker zu ermöglichen, seine Tochter nachmittags aus der Kita abzuholen? Wie lässt sich der ökologische Fußabdruck des Rückmarsdorfer Unternehmens mithilfe von Geothermie, Photovoltaik, Gründach, Regenwasserrückhaltebecken, Biotop, E-Auto-Flotte und kostenfreiem D-Ticket für Azubis optimieren? Wer kann einem Azubi mit mazedonischen Wurzeln elektrotechnisches Deutsch beibringen? Wo bekommt die Technische Zeichnerin Asma aus Tunesien Hilfe bei ihrer Aufenthaltserlaubnis? Warum ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Bauleitern, Projektleitern, Technikern und Ausbildungsleitern sinnvoll? Wann ist ein guter Zeitpunkt, um eine eigene Ausbildungsakademie zu gründen? Auf viele W-Fragen suchen und finden Matthias, Maik und Benjamin Rübner Antworten.

Leipziger Zukunftspreis: Das sind die Preisträger 2024/25

In der Kategorie „Zeichen setzen – Spuren hinterlassen“:
Ev.-Luth. Kirchgemeinde im Leipziger Süden mit dem Südcafé – einem interkulturellen Begegnungscafé

In der Kategorie „Gemeinsam neue Ideen verwirklichen“:
Upgrade – Verein für Bildungsangleichung e.V. und die Idee für ein Stipendium für benachteiligte Jugendliche

In der Kategorie „Zukunftsfähig Wirtschaften“:
Handwerks- und Familienunternehmen Rübner GmbH & Co. KG für ihre Idee vom Handwerk 2.0
FULMO Kurierunion GbR für nachhaltige Citylogistik
KoLa Leipzig: resilient, nachhaltig, fair – für solidarische Landwirtschaft im urbanen Raum

Leipziger Zukunftspreis: Auf den Spuren von fünf besonderen Preisträgern

Start der firmeneigenen Ausbildungsakademie und offene Türen bei der Leipziger Nacht der Ausbildung am 23. Mai

Strukturiert, engagiert und auf Augenhöhe: Ricardo Donat (r.) übergibt Benjamin Rübner und seinem Team das Ausbildungszertifikat der Agentur für Arbeit Leipzig.

Strukturiert, engagiert und auf Augenhöhe: Ricardo Donat (r.) übergibt Benjamin Rübner und seinem Team das Ausbildungszertifikat der Agentur für Arbeit Leipzig.

Praxisnahe und maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildung – immer am Puls der Zeit: Das ist das Ziel einer firmeneigenen Ausbildungsakademie, die Familie Rübner am 23. Mai offiziell in Betrieb nimmt. „Die Akademie ist unser Herzstück für die Zukunft, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und uns als zukunftssicheres Elektro-Unternehmen in Leipzig und darüber hinaus aufzustellen. Damit werden unsere aktuell 15 Lehrlinge in vier Ausbildungsjahren noch besser auf ihren Abschluss und die Übernahme als Facharbeiter vorbereitet“, sagt Benjamin Rübner. Die Qualität der Ausbildung hat für den Elektro-Anlagenbauer oberste Priorität. Das Ergebnis: ein leistungsstarker, motivierter Nachwuchs. Ein Fakt, den auch die Agentur für Arbeit honoriert.

So wurde die Rübner GmbH & Co. KG im Rahmen der bundesweiten Woche der Ausbildung 2025 mit dem Ausbildungszertifikat der Agentur für Arbeit Leipzig ausgezeichnet. „Das Unternehmen überzeugt seit Jahren durch kontinuierliches Engagement in der Nachwuchsförderung, individuelle Betreuung der Auszubildenden und eine eigens geschaffene Akademie – ein echtes Vorzeigeprojekt für Fachkräftesicherung in der Region“, sagt Ricardo Donat, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Familie Rübner zeigt, wie moderne Ausbildung heute geht: strukturiert, engagiert und auf Augenhöhe. Besonders beeindruckt hat mich, dass hier nicht nur Auszubildende Feedback bekommen – sondern auch Vorgesetzte. Das ist echte Lernkultur!“, so Donat. Wer hier lerne, bekomme nicht nur Werkzeug und Arbeitskleidung, sondern auch Rückhalt, echte Entwicklungsperspektiven – und neuerdings sogar eine eigene Ausbildungsakademie.

Hier finden individuelle Schulungen, Prüfungsvorbereitungen, Entwicklungsgespräche und Fachseminare statt – konzipiert und betreut von einem engagierten Ausbilder-Team, das selbst im Prüfungsausschuss der Handwerkskammer zu Leipzig aktiv ist.

Wer sich selbst ein Bild davon machen will, hat im Rahmen der 4. Leipziger Nacht der Ausbildung am 23. Mai die Möglichkeit: Dann öffnet das Unternehmen seine Türen für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern.

38-Stunden-Woche für eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig.

Die Handwerkskammer zu Leipzig begrüßt die Entscheidung der Jury des Leipziger Zukunftspreises, ein Leipziger Handwerksunternehmen mit Blick auf die Kategorie „Zukunftsfähig Wirtschaften“ zu nominieren. „Matthias Rübner ist es gelungen, mit Know-how, Spezialisierung und bestem handwerklichen Können ein in der Region geschätztes Unternehmen für Anlagen im Stark- und Schwachstrombereich aufzubauen. Ich finde es bemerkenswert, wie sich die klare Ausrichtung auf die Leipziger Region bezahlt gemacht hat“, sagt Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig.

„Durch Investitionen in Aus- und Weiterbildung – seit Neuestem auch digital – hat die Rübner GmbH dieses hohe Niveau über die Jahre weiter ausbauen können. Bemerkenswert ist auch die Entscheidung zur 38-Stunden-Woche für eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diese gelebte Familienfreundlichkeit spiegelt sich ebenso in der zweiten Generation der Unternehmerfamilie wider: Mit der Übergabe an seine Söhne hat Matthias Rübner wiederum Weitblick bewiesen. Mit der Aufteilung der Geschäftsführung in einen operativen und einen kaufmännischen Bereich ist das Unternehmen für die Zukunft bestens aufgestellt. Daher ist der erste Platz in dieser Kategorie mehr als verdient.“

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