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Bedeutende Bestäuber: Die Bienen der Leipziger Gruppe und ihre wilden Verwandten

von Carolin Lenz | 19.05.2025

Der Frühling ist in vollem Gange und auch für die Bienen der Leipziger Gruppe gibt es nun kein Halten mehr. Höchste Zeit, einmal vorbeizuschauen. Zudem gilt der 20. Mai als Weltbienentag und ist Anlass, einen Blick auf die Situation der Wildbienen zu werfen.  

Eine Hand hält eine Wabe mit vielen Honigbienen darauf.
Mattes Scheftelowitz und Daniel Eckardt stehen mit Imkerkleidung an zwei Bienenstöcken und zeigen eine Honigwabe.

Mattes Scheftelowitz (l.) und Daniel Eckardt (r.) zeigen eine gut gefüllte Honigwabe.

Zwei Kollegen – eine Leidenschaft: Die Stadtwerke-Imker und ihre Bienen

Daniel Eckardt betreut zusammen mit Mattes Scheftelowitz die Bienenvölker der Leipziger Stadtwerke. „Jetzt geht es den neun Völkern gut, aber die Wetterschwankungen im zeitigen Frühjahr mochten die Bienen gar nicht gern“, berichtet Eckardt. Die beiden Kollegen begannen vor rund vier Jahren gemeinsam mit dem Projekt der Stadtwerke-Bienen. Mattes Scheftelowitz, studierter Agrarökonom, schätzt die Arbeit mit den Bienen als spannenden Ausgleich zu seiner Tätigkeit im Büro. „Jedes Jahr gibt es wieder Neues zu entdecken und man lernt nie aus.“, sagt er, während wir dem bunten Treiben zuschauen.

Auf die Frage, wie er zur Imkerei kam, antwortet Daniel Eckardt lachend: „Durch eine Dokumentation im Fernsehen.“ Zu sehen waren darin Menschen, die aus Mangel an Insekten Obstbäume von Hand bestäuben mussten. „Das kann es doch nicht sein, dachte ich und belas mich anschließend über den Wert von Bestäubern, ihre Wichtigkeit für das gesamte Ökosystem und für unsere Nahrungssicherheit.“ Mithilfe eines Imkerpaten, eines erfahrenen Imkers, eignete sich Daniel Eckardt das nötige Know-how und den praktischen Umgang am Bienenstock an.
Im Bienenjahr ist derzeit Hochsaison, deshalb geht es für die beiden Imker-Kollegen nach Feierabend oft direkt noch einmal zum Bienenstand. Sie sehen nach dem Rechten, tauschen sich aus und beobachten das summende Gewimmel.

 

André Soudah steht in Imkerjacke vor einem Bus der Leipziger Verkehrsbetriebe mit der Aufschrift "Sonderfahrt".

Bienenpädagoge André Soudah empfängt die Gäste der Bienen-Sonderfahrt.

Bienen-Zuwachs bei den LVB – neue Völker auf dem Bushof Lindenau

Auch bei den Leipziger Verkehrsbetrieben summt es neuerdings. Bei der Bienen-Erlebnisfahrt am 10. Mai konnten Interessierte den jüngsten Zuwachs in der L-Bienen-Familie bestaunen: die LVB-Busbrummer! Auf dem Gelände des Bushofs Lindenau stehen seit Kurzem drei Völker der Leipziger Verkehrsbetriebe.

André Soudah, in den Sozialen Netzwerken auch bekannt als BIENENANDRE, übernimmt die Betreuung und Pflege. Der Leipziger Berufsimker und Bienenpädagoge ist an einer Vielzahl von Projekten rund um Honig-, Wildbienen und der Gestaltung von Ausgleichsflächen in der Stadt beteiligt und betreibt im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung unter anderem die Leipziger Kinderimkerei. Auch im LVB-Podcast Leipziger Bus- und Bahngeflüster war er bereits zu Gast und räumte den ein oder anderen Mythos rund um Bienen und Honig aus. Gerade Stadthonig sei geschmacklich besonders interessant, da das Blütenangebot hier vielfältig ist. Das Nahrungsangebot in der Stadt ist breit gefächert im Vergleich zu Monokulturen in ländlicheren Gebieten, erzählt Soudah.
Die LVB-Busbrummer tragen zur Bestäubung im Viertel bei und bedienen sich dabei an den umliegenden Grünflächen, denn der Flugradius einer Honigbiene beträgt bis zu 4,5 Kilometer.

 

Mehrere Menschen in Imkerschutzkleidung stehen interessiert an einem Bienenstock aus Holz mit der Aufschrift "LVB-Busbrummer".

Mit Imkerjacken ausgestattet, werfen die Interessierten einen Blick ins Innere des Bienenstocks.

Wildbienen for the win – Die heimlichen Stars der Bestäubung und was wir für sie tun können

Für André Soudah ist die Honigbiene eine sympathische Botschafterin der gesamten Thematik rund um Insekten. Der größte Teil der Bestäubungsleistung wird von Wildbienen und vielen anderen Insekten geleistet. Von den mehr als 600 Wildbienenarten in Deutschland sind derzeit knapp zwei Drittel gefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen vom Einsatz von Pestiziden, über schwindenden Lebensraum bis hin zu Nahrungsmangel.

Was können wir alle für Hummeln, Schmetterlinge und Co. tun?

  • Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden
  • Pflanzung von heimischen, insektenfreundlichen Nahrungspflanzen mit ungefüllten Blüten
  • Selteneres Rasenmähen und das Stehenlassen von einzelnen Flächen als Rückzugsorte
  • Bewahren von wilden Ecken im Garten

Mehr Informationen zum insektenfreundlichen Gärtnern gibt zum Beispiel die Initiative Deutschland summt! oder der Naturschutzbund Deutschland e.V., kurz Nabu. Egal ob im eigenen Garten oder auf dem Balkon: Insekten-Paradise sind auch auf kleiner Fläche realisierbar.

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