Bienen beeindrucken mit einer enormen Verhaltensvielfalt, bauen architektonisch komplexe, klimatisierte Nester, und die Familienverbände aus Mutter und Töchtern teilen sich die anfallenden Arbeiten in ihrem Volk auf bemerkenswerte Weise. Vor allem die Honigbiene ist besonders gut darin, sich „fortzubilden“, sprich: zu lernen. Die Tiere können individuell lernen, oder sie lernen sozial, das heißt, sie beobachten Artgenossen und imitieren sie. Ein gut untersuchtes Beispiel, wie Wissen bei diesen Insekten weitergegeben wird, ist der Schwänzeltanz, für dessen Entschlüsselung Karl von Frisch vor fünfzig Jahren mit dem Nobelpreis geehrt wurde. Hat eine Sammelbiene beispielsweise einen blühenden Apfelbaum entdeckt, übermittelt sie dessen Koordinaten mithilfe eines nach der Form einer Acht ausgeführten Tanzes im Bienenstock. Dabei wackelt sie energisch mit dem Hinterleib. Die Tänze codieren dabei die Entfernung, die Himmelsrichtung und sogar die Qualität einer Nahrungsquelle.
Wer neugierig ist und wissen will, welche Honig- oder Wildbiene auf dem Balkon oder im Garten summt, kann sich Apps wie iNaturalist oder Wildbienen Id BienABest behelfen. Beide Gratis-Anwendungen haben zum Ziel, die Verbindung zwischen Menschen und Natur zu fördern und dabei die weltweite Artenvielfalt zu dokumentieren.