So geht Leipzig: Gemeinwohlparlament tagt und vergibt 55.000 Euro Fördermittel
Parlamentsjahr 2025 endet mit einer positiven Bilanz
Mit großem Enthusiasmus und einer beeindruckenden Beteiligung endete am 5. Dezember die erste Sitzung des Gemeinwohlparlaments Leipzig im Ratssaal des Neuen Rathauses. Die Veranstaltung markierte den Abschluss des Parlamentsjahres 2025 und zeigte erneut, wie stark das bürgerschaftliche Engagement in Leipzig ist. Das Besondere an diesem Parlament: Seine Mitglieder spenden an den sogenannten „Gemeinwohltopf“ und entscheiden dann gemeinsam über die Vergabe der Gelder an diverse Projekte. Diese Projekte sollen Antworten auf vier Fragen geben: 1. Wie stärkt mein Projekt Leipzig mit Blick auf die Zukunft?, 2. Inwiefern trägt mein Projekt zum sozialen Frieden in der Stadt bei?, 3. Wie fördert mein Projekt eine nachhaltige Lebensqualität in Leipzig?, 4. Wie unterstützt mein Projekt respektvolles und anständiges Miteinander?Insgesamt wurden am Welttag des Ehrenamts 55.000 Euro an Fördermitteln vergeben, um gemeinwohlorientierte Projekte in Leipzig zu unterstützen. Von den 387 Parlamentsmitgliedern nahmen rund 120 an der Sitzung teil und setzten damit ein starkes Zeichen für die aktive Mitgestaltung der Stadt.„Das Gemeinwohlparlament ist ein Leuchtturmprojekt für Leipzig. Es zeigt, wie wir gemeinsam mit Herz und Verstand Lösungen für unsere Stadt entwickeln können, die alle Generationen einbeziehen und unser Miteinander stärken“, erklärte Oberbürgermeister Burkhard Jung und machte bewusst: „Demokratie heißt, den Schwächsten im Auge zu behalten.“„Heute haben wir gemeinsam einen neuen Ton in Leipzig gesetzt. Hier wird Gemeinwohl nicht nur gedacht, sondern gemacht. Ein großes Dankeschön an die tollen Parlamentarierinnen und Parlamentarier“, ergänzte Prof. Dr. Timo Meynhardt, Mitinitiator und Gemeinwohlforscher der HHL Leipzig Graduate School of Management.Projektrundgang zeigt, wo das Gemeinwohl in Leipzig stark gemacht wirdDas diesjährige Motto „Jung. Alt. Gemeinsam. So geht Leipzig.“ spiegelte sich in der Vielfalt der vorgestellten Projekte wider. Von generationenübergreifenden Kulturinitiativen über Bildungsprojekte bis hin zu barrierefreien Freizeitangeboten – die Leipziger Zivilgesellschaft zeigte eindrucksvoll, wie das Leben in der Stadt gemeinwohlorientiert gestaltet werden kann.Ein besonderer Höhepunkt war der Projektrundgang in der Wandelhalle, bei dem die Parlamentsmitglieder die Gelegenheit hatten, die Projektverantwortlichen persönlich kennenzulernen. „Ich freue mich, dabei zu sein, weil mir soziales Engagement am Herzen liegt“, zeigte sich LWB-Azubi Tarik Bornemann von der ersten Parlamentssitzung begeistert. „Zugleich finde ich es großartig, dass so viele Leute gekommen sind, um über wirklich tolle Projekte abzustimmen.“„Die Stimmung hat mich massiv beeindruckt. Einerseits zu sehen, dass es um etwas geht – schließlich möchte jedes Projekt gefördert werden“, sagte Ulf Middelberg, Geschäftsführer der Leipziger Gruppe und Wahlleiter der ersten Parlamentssitzung. „Aber zugleich war es ein partnerschaftliches Miteinander. Das ist wirklich etwas Besonderes.“Ergebnisse, die Leipzig verändern sollen und neue PerspektivenNach einer offenen parlamentarischen Debatte und einer digitalen Abstimmung wurden die geförderten Projekte bekanntgegeben. „Ich freue mich sehr über das Abstimmungsergebnis und bedanke mich im Namen aller Mentoren für die zahlreichen Stimmen und Fürsprecher“, sagte Dr. Regine Förster. Sie ist Initiatorin des Projekts „Lies mit mir!“, bei dem erfahrene Menschen Kindern beim Lesenlernen helfen – ein Engagement, das die meisten Stimmen des Parlaments erhielt. „Wir wollen mit der Fördersumme im Stadtbild für unser Projekt werben und noch mehr Leselernhelfer gewinnen.“Mit der Verkündung der Ergebnisse und einem Ausblick auf das kommende Jahr 2026 wurde die Sitzung offiziell beendet. Die geförderten Projekte des Gemeinwohlparlaments 2025 sind:Lies mit mir! – Wir helfen Kindern beim Lesenlernen (MENTOR – Die LeselernhelferInnen Leipzig e.V.)Einsamkeit bekämpfen (Bürgerstiftung Leipzig)Inklusives Sportfest Leipzig (Sport für Alle – Leipzig e.V.)Christophorus connected- Nachbarschaftshilfe (Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e.V.)Herzretter-Trainings für Kinder und Jugendliche (Herzretter e.V.)Willkommen in Leipzig (VILLA gGmbH)Grünes Klassenzimmer der Generationen (Förderverein Schule am Auensee)MitEinAnders (Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e.V.)Jung & Alt im Team – Begegnung stärkt KulturLeben Leipzig (VILLA e.V.)pax laut an - Festival (Förderverein Evangelische Jugend Leipzig e.V.)Bunte Beete – Bunte Stoffe (DENKMALSOZIAL gemeinnützige GmbH)Kunsttherapie im Hospiz Villa Auguste (Stiftung Hospiz Villa Auguste Leipzig)Offenes Büro (NordWest Stern e.V.)Über das Gemeinwohlparlament LeipzigDas Gemeinwohlparlament Leipzig ist eine Initiative des Runden Tisches Gemeinwohl Leipzig. Der Runde Tisch ist ein Netzwerk von engagierten Vertreterinnen und Vertretern der Leipziger Wirtschaft, öffentlichen Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die sich für die Stärkung des Gemeinwohls in Leipzig einsetzen. Ziel des Parlaments ist es, durch Crowdfunding und direkte Demokratie gemeinwohlorientierte Projekte zu unterstützen und das Miteinander in der Stadt zu stärken. Mehr unter: www.gemeinwohlparlament-leipzig.deAnsprechpartner Runder Tisch Gemeinwohl:Prof. Dr. Timo MeynhardtHHL Leipzig Graduate School of ManagementE-Mail: timo.meynhardt@hhl.deTelefon: +49 171 1717736