Handballer des SC DHfK und Leipziger Gruppe setzen Partnerschaft fort
von Leipziger Leben | 03.09.2021
von Catrin Kultscher | 26.08.2024
„Es ist für alle einfach schön. Ich komme an die frische Luft, kann mich bewegen, sitze nicht nur am Schreibtisch rum und mache anderen eine Freude“, sagt Antje Schade. „Win-Win-Situation nennt man das!“, fügt sie mit einem breiten Lächeln hinzu. Die Leipzigerin ist eine von etwa 50 Pilotinnen und Piloten des Projektes „Radeln ohne Alter“ der Stiftung Bürger für Leipzig, das von der Leipziger Crowd unterstützt wird.
Die Crowdfunding-Plattform der Leipziger Gruppe ermöglicht es Menschen in Leipzig und der Region, Spenden zur Umsetzung ihrer Herzensprojekte zu sammeln und ist die ideale Plattform zur Förderung sozialer, kultureller, sportlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Projekte. So sind etwa 20 „Radeln ohne Alter“-Piloten jede Woche unterwegs, um älteren Menschen ein Geschenk zu machen, das viele jüngere als nur zu selbstverständlich wahrnehmen.
Fahrradfahren für alle.
Einfach mal mit dem Rad ins Grüne fahren, ein wenig herumspazieren, die Annehmlichkeiten einer Stadt genießen, die mit viel Natur aufwarten kann. Für viele Senioren ist das nicht mehr so einfach. Dafür bietet „Radeln ohne Alter“ einen besonderen Service: Elektrisch unterstützte Rikschas nehmen je zwei Gäste mit und bescheren ihnen einen wunderbaren Ausflug. Sie kommen an Orte, die vielleicht ganz nah sind. Die sie aufgrund ihrer körperlichen Situation trotzdem nicht einfach erreichen.
So wie an diesem Vormittag im Johanniterhaus „Am Mariannenpark“. Die Pflegeeinrichtung liegt ganz in der Nähe des namensgebenden Stadtparks in Leipzig-Schönefeld. Hier kommt die Bürgerstiftung ins Spiel, die Unterstützung durch die Leipziger Crowd bekommt: Mit gleich drei Rikschas sind die Piloten vor Ort und machen mehrere Touren durch den Park. Aus dem Ereignis wird eine Art Gartenparty, bei der irgendwann alle mal dran sind. In der Zwischenzeit hören sie Musik, trinken etwas, machen kleine Spiele oder unterhalten sich einfach. So geht es nicht nur um eine Spazierfahrt, sondern auch darum, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Angelika Kell ist Geschäftsführerin der Stiftung Bürger für Leipzig und freut sich über jede Unterstützung.
Die Stiftung Bürger für Leipzig bietet „Radeln ohne Alter“ kostenlos an und geht dabei auch gezielt auf Einrichtungen zu. Jeder kann diesen Service anfragen, zum Beispiel für den 80. Geburtstag des Großvaters, wie Angelika Kell, die Geschäftsführerin der Stiftung erklärt. Das Projekt ist eine bundesweite Bewegung. Und die Bürgerstiftung ist geradezu prädestiniert für die Leipziger Crowd, denn sie hat sich Gemeinschaftssinn auf die Fahnen geschrieben. Sie wurde vor 20 Jahren gegründet als eine Initiative von Menschen, die sich für die Stadt und für ihre Bürgerinnen und Bürger engagieren wollen: „Und zwar mit eigenem Geld, eigenen Ideen und der eigenen Zeit, die wir gemeinsam einsetzen. Wir sind gewachsen, ganz energiereich von 50 Gründerinnen und Gründern auf jetzt über 200 und freuen uns über jeden, der die Stiftung mit ihren Anliegen und Zielen unterstützt und mitmachen möchte.“
Für die Finanzierung nutzt die Stiftung auch Crowdfunding. Mit der Leipziger Crowd verbindet sie eine erfolgreiche Partnerschaft. Denn es ist eine Idee, die die Leipziger Grupppe mit ihren Crowdfunding-Plattform gerne unterstützt. Dabei ging es gar nicht mal um Anschaffung der Rikschas – sechs sind es mittlerweile – sondern um deren Instandhaltung und Versicherung. Übrigens: Das allererste Projekt, das über die L-Crowd erfolgreich finanziert wurde, war mit „Wunderfinder“ auch eines der Bürgerstiftung.
Angelika Kell lobt besonders die Zusammenarbeit mit der Leipziger Crowd: „Man wird gut angeleitet und gut durchnavigiert. Es gibt Personen, die man sprechen kann. Nicht künstliche Intelligenz, sondern es antwortet tatsächlich auch ein Mensch. Es gibt Seminare, Workshops, bei denen man sich Ideen holen kann und auch sehr viele Tools, die man einfach für sich anwenden kann.“
Eine schöne Abwechslung: „Radeln ohne Alter“ macht Freude.
Natürlich muss jeder Crowd-Nutzer auch Werbung für sein Projekt machen. Hier war es eine Tour nach Dänemark, wo „Radeln ohne Alter“ erfunden wurde. Mit einer der Rikschas ging es auf die 600 Kilometer lange Reise. Das erzeugte genug Aufmerksamkeit. 3.000 Euro wurden geschafft – was allerdings noch nicht ganz reichte. Aber dank der Leipziger Stadtwerke gab es mit dem sogenannten „High Five“-Starterbonus 2.500 Euro obendrauf. Die Sonderkation unterstützte Projekte mit nachhaltigen Ideen.
Die Gewinner sind ältere Menschen wie hier im Johanniterhaus, die mit großer Freude von ihrer Tour zurückkehren. Manche waren zu Beginn noch etwas ängstlich und auch beim Einstieg in die Rikscha brauchten fast alle ein wenig Hilfe. Aber dank der Pflegekräfte und natürlich auch der Piloten wurde das alles sehr schnell geregelt.
Die Piloten kommen aus allen Bereichen und Altersgruppen vom Studenten bis hin zu Menschen, die selbst schon im Rentenalter sind. Alle Piloten erhalten eine Rikscha-Ausbildung. Interessierte können sich bei der Bürgerstiftung melden. Und so für Glücksmomente sorgen. Denn am Ende steht vor allem die Freude und die Dankbarkeit der älteren Menschen. Oder wie Angelika Kell es mit einem Lächeln ausdrückt: „Sie sagen: das war ziemlich cool, wirklich Wind im Haar erlebt zu haben …“
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