Volle Fahrt zum Turnfest: LVB bringen alle Gäste gut ans Ziel
von Antje Friedrich | 12.06.2025
von Catrin Kultscher | 04.11.2025
Lukas ist ein großer Straßenbahn-Fan. Der 16-Jährige ist Schüler am Werkstufenzentrum in der Mahlmannstraße in Leipzig. Dort befasst man sich mit Jugendlichen, die den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben. Vom 10. bis 12. Schuljahr werden die jungen Menschen begleitet und auf Leben und Arbeit vorbereitet.
Ganz happy: Lukas bei seinem LVB-Praktikum
Zur Vorbereitung gehören natürlich auch Praktika. Und so ein Praktikum konnte Lukas vor einigen Monaten bei den Verkehrsbetrieben absolvieren. Zu verdanken ist das Uwe Bleis, Leiter aus dem Bereich Dienstleistungsmanagement: „Ich finde es einfach sehr wichtig, jungen Menschen solche Chancen zu eröffnen und Einblicke ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Auch solchen, die vielleicht mit Einschränkungen zu kämpfen haben. Da haben wir gerade als kommunales Unternehmen eine besondere Verantwortung.“ Eine Verantwortung, die wir als Leipziger Gruppe sehr ernst nehmen. Sei es in Sachen Engagement für unsere Stadt oder in Sachen Chancengleichheit für unsere Mitarbeitenden.
Ganz konzentriert: Beim Einsatz in der Schilderkammer
Am Werkstufenzentrum lernen Schülerinnen und Schüler wie Lukas verschiedene Berufsrichtungen und Ausbildungsberufe kennen. So werden sie einerseits auf einen Einsatz im ersten und zweiten Arbeitsmarkt oder in Werkstätten vorbereitet. Andererseits aber auch aufs Leben mit Themen, wie Behördengänge oder unterschiedliche Wohnformen.
Die Haltestellennamen kennt Lukas alle aus dem FF
„Ich hab Lukas getroffen und er passte einfach sehr gut zu uns“, schildert Uwe Bleis. „Lukas ist ein wirklich riesiger Fan der LVB. Kennt alle Straßenbahntypen und den kompletten Liniennetzplan auswendig. Er musste einfach zu uns kommen.“ Und so konnte Lukas im Sommer sein Praktikum bei den LVB antreten.
Und viele bei den Verkehrsbetrieben haben mitgeholfen, den jungen Mann mit offenen Armen empfangen und zwei Wochen lang begleitet. So wie Tibor Franke. In seiner Abteilung Haltestellendienste durfte Lukas mit den Kolleginnen und Kollegen mitfahren, Fahrpläne austauschen oder Haltestellenschilder reinigen.
Ganz stolz – hier durfte Lukas mitfahren: der Funkwagen der LVB-Verkehrsaufsicht
Mit an Bord auch Leistellen-Chef Jörg Sureck. Bei den Kollegen der Verkehrsleitstelle durfte Lukas hautnah dabei sein. Abgeholt im Fahrzeug der Verkehrsaufsicht, Insider nennen es „Veilchen“, durfte er zwei Tage mit den Kolleginnen und Kollegen der Verkehrsleitstelle verbringen. Auf Tour im Stadtgebiet und in der Leitstelle. Einmal durfte Lukas sogar selbst ans Steuer – im Fahrsimulator die Linie 12 fahren.
Für Lukas waren es zwei tolle Wochen. Er wird perspektivisch eine Tätigkeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung finden. Die LVB-Zeit wird aber unvergesslich für ihn bleiben. Und für Uwe Bleis das Leuchten in seinen Augen: „Er hat sich so gefreut, bei uns zu sein und hat viel Spaß gehabt“, freut er sich. „Es war eine richtig coole Sache. Ganz lieben Dank an alle, die das ermöglicht haben – vor allem an die Kolleginnen und Kollegen vom Haltestellendienst und der Verkehrsleitstelle.“
Im Einsatz für die gute Sache: Uwe Bleis freut sich über die Zusammenarbeit der LVB mit dem Werkstufenzentrum Mahlmannstraße
Und dabei soll es nicht bleiben. Der Kontakt mit der Schule wird weiter gepflegt. Geplant sind weitere Einsätze von Jugendlichen im Rahmen eines Praktikums. So startet eine Schülerin zum Beispiel ab 4. November im Casino Angerbrücke. „Davon haben alle was: Die jungen Menschen bekommen einen Einblick ins Berufsleben und wir werden bei unseren Aufgaben unterstützt. Dabei ist eine spätere Übernahme nicht ausgeschlossen“, betont Uwe Bleis. „Und gemeinsam setzen wir ein wichtiges Zeichen der Menschlichkeit. Denn das ist es, was wir alle sind: Menschen.“