Große Unterstützung für kleine PV-Anlagen
von Simone Liss | 22.08.2024
von Simone Liss | 27.10.2023
Aus Leipzig für Leipzig: „Wir sind einspeisebereit und legen alsbald den Schalter um.“ Mit dieser Nachricht wartete Dr. Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke, bei der Präsentation der deutschlandweit größten Photovoltaikanlage auf einem Shoppingcenter-Dach im Paunsdorf Center (P.C.) vor den Pressevertretern auf. Eine gute Nachricht für die Unternehmensgruppe Unibail-Rodamco-Westfield (URW), zu der das P.C. gehört. Aber auch für die Stadt Leipzig, für das Land Sachsen und die Leipziger Stadtwerke, die knapp 2.700 PV-Module auf einer Fläche von insgesamt 10.000 Quadratmetern installiert haben und damit die Energiewende in Leipzig weiter vorantreiben.
Die PV-Anlage soll künftig 1,1 Millionen Kilowattstunden (kWh) jährlich produzieren – ein Volumen, das etwa dem Stromverbrauch von 366 Einfamilienhäusern entspricht. Mit dem avisierten Eigenverbrauch aus der Anlage, 845.000 Kilowattstunden (kWh), werden 30 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der öffentlichen Bereiche des Centers gedeckt. Dadurch werden jährlich etwa 528 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Die hochmoderne Anlage der Leipziger Stadtwerke ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum langfristigen Ziel des Betreiber- und Eigentümerunternehmens URW: die CO2-Emmissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis ins Jahr 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 zu reduzieren.
• Fläche: 10.000 qm
• Anzahl der Solarmodule: 2.682
• Jährlicher Stromertrag: 1.100.000 kWh (entspricht dem Stromverbrauch von 366 Einfamilienhäusern)
• Eigenverbrauch: 845.000 kWh (entspricht 30% des Gesamtstromverbrauchs der öffentlichen Bereiche des Paunsdorf Center)
• Leistung: 1.100 kW/p
• vermiedene Emissionen: 528.000 kg CO2
Volle Kraft für die Energiewende.
„Mit der neuen Photovoltaikanlage leisten wir einen wichtigen Beitrag zum aktiven Klima- und Umweltschutz vor Ort. Ihr Betrieb lohnt sich aber auch ökonomisch für uns. Bereits heute betreiben wir das Paunsdorf Center zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien. Durch die Anlage steigen wir nun zudem in die Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien ein und machen uns ein Stück weit unabhängig vom externen Einkauf von Energie“, sagt Center Manager Rainer Borst.
Das P.C. sei ein gutes Beispiel, wie man Dachflächen effizient nutzen und für das Gemeinwohl sorgen könne, so Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig. „Wenn sich jeder Besitzer großer Flächen der Idee der nachhaltigen Stromerzeugung öffnen würde, kämen wir unseren Klimaschutzzielen viel schneller näher.“
Ähnlich sieht es Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther: „Wenn wir ,metern‘ wollen, brauchen wir mehr von solch großen Projekten.“ Auf Einkaufszentren, auf Industrie- und Verwaltungsgebäuden, über großen Parkplätzen, aber auch auf den Dächern von Wohnhäusern gebe es enorme Potenziale für die Energieerzeugung durch Photovoltaik. „Mit allen Vorteilen für die dezentrale Stromversorgung, für die Nutzung von sehr preiswertem Eigenstrom und mit Blick darauf, dass hier Konflikte vermieden werden, die etwa bei der Nutzung von Freiflächen-Anlagen entstehen.“ Und natürlich hätte der Zubau von Photovoltaik auch einen großen volkswirtschaftlichen Nutzen für unsere sächsische und mitteldeutsche Solarindustrie. „Ich freue mich, dass die Leipziger Gruppe hier einmal mehr bei Klimaschutz und Energiewende vorangeht und den Status Leipzigs als Vorreiterin beim Photovoltaik-Zubau unterstreicht. Und ich freue mich über das Engagement des Center-Betreibers, der hier in die Zukunft investiert.“
Presseauftritt im P.C.
Über dieses Kompliment freute sich Andreas Hohlmann, Managing Director Austria & Germany bei URW: „Durch die konsequente Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie ‚Better Places‘ arbeiten wir kontinuierlich daran, Emissionen einzusparen und die Energieeffizienz unserer Einzelhandels- und Freizeitdestinationen stetig zu verbessern. Die neue Photovoltaikanlage hier im Paunsdorf Center ist ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige Zukunft. Lokale Partnerschaften wie die Kooperation mit den Leipziger Stadtwerken sind dabei ein essentieller Bestandteil für eine erfolgreiche Realisierung.“
Die Leipziger Stadtwerke werden das neue Solarkraftwerk auch betreiben und warten, so Stadtwerke-Vertriebsleiter Stephan Klan. Bedenken, aufgrund solcher Anlagen in Zukunft weniger Strom verkaufen zu können, müsse das kommunale Unternehmen auf keinen Fall haben. Vielmehr werde der Strombedarf – gerade wegen der Energiewende – auch in Leipzig in den kommenden Jahren massiv wachsen: von heute 2,5 auf künftig etwa vier Terawatt. „Es ist absehbar, dass solche Mengen auf ökologische Weise nicht allein im Stadtgebiet erzeugt werden können“, sagt Klan. „Umso wichtiger sind alle Anlagen, die vor Ort in Leipzig entstehen können, weil sie naturgemäß den geringsten Energieverlust und ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit bieten.“