CSD 2025: 19.000 Stimmen für Freiheit, Vielfalt und Menschlichkeit
von Marc Backhaus | 30.06.2025
von Simone Liss | 14.08.2025
Leipzig bekommt ein Gemeinwohlparlament. Ab sofort können Leipzigerinnen und Leipziger ab 14 Jahren Mitglied werden und direkt mitentscheiden, welche gemeinwohlorientierten Projekte in ihrer Stadt gefördert werden.
Leipzig ist und bleibt im Gespräch - in diesem Jahr auch im Gemeinwohlparlament.
Leipzig ist und bleibt im Gespräch - in diesem Jahr auch im Gemeinwohlparlament.
„Demokratie ist im Grunde die Anerkennung, dass wir, sozial genommen, alle füreinander verantwortlich sind.“ Ein starker Satz zur rechten Zeit von einem überzeugten Parlamentarier: dem Dichter und Denker Heinrich Mann. Der Idee, gegensätzliche Kräfte in positive Energie umzuwandeln und Gutes zu fördern, hat sich auch der „Runde Tisch Gemeinwohl Leipzig“ verschrieben, an dem auch die Leipziger Gruppe sitzt. In diesem Jahr startet das Netzwerk, das 2022 aus der Taufe gehoben wurde und aus mehr als 50 Vertretern der Leipziger Stadtgesellschaft besteht, ein neues Mitmach-Format. Im Gemeinwohlparlament Leipzig geht es darum, für Projekte, die dem Wohl vieler dienen, zu diskutieren und am Ende abzustimmen, welches finanziell unterstützt wird. Von 14 bis 140 Jahren kann jeder Gemeinwohlparlamentarier werden.
Der Beitrag für eine Stimme im Gemeinwohlparlament Leipzig beträgt 60 Euro im Jahr. Für Schüler und Auszubildende, deren finanzielle Ressourcen begrenzt sind, springen Paten ein. Unter anderem haben der Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe, Ulf Middelberg, der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, der Vorstand der TAS AG, Christian Geyer, und der Geschäftsführer der LF Gruppe, Markus Rosenbaum, Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg und HHL-Professor Timo Meynhardt als Privatpersonen Geld gespendet, um Schülern und Auszubildenden die Mitgliedschaft im Gemeinwohlparlament Leipzig zu ermöglichen.
Das Gemeinwohlparlament verbindet Crowdfunding mit direkter Demokratie: Wer einen jährlichen Gemeinwohlbeitrag von mindestens 60 Euro leistet, erhält eine Stimme – unabhängig von der Beitragshöhe gilt das Prinzip „eine Person, eine Stimme". Alle Beiträge fließen in einen Gemeinwohltopf, aus dem Projekte gefördert werden, die das Leben in Leipzig verbessern.
Das Jahresthema 2025 lautet „Jung. Alt. Gemeinsam. So geht Leipzig." Gesucht werden Projekte, die Begegnungen zwischen verschiedenen Generationen fördern, eine generationenfreundliche Infrastruktur schaffen oder gemeinsames Lernen und Verstehen ermöglichen. Jedes im parlamentarischen Prozess ausgewählte Projekt erhält mindestens 1.000 Euro.
Es gibt zwei Möglichkeiten mitzumachen: Erstens Gemeinwohlparlamentarierin oder Gemeinwohlparlamentarier werden und zweitens, selbst Projekte einreichen. Unterstützenswerte Projekte können bis 15. Oktober 2025 auf der Plattform www.gemeinwohlparlament-leipzig.de eingereicht werden.
„Das Gemeinwohlparlament gibt den Menschen die Möglichkeit, auf neue Weise Verantwortung für ihre Stadt zu übernehmen und konkrete Projekte zu unterstützen“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. Mitinitiator Prof. Dr. Timo Meynhardt von der HHL Leipzig Graduate School of Management ergänzt: „Wir wollen mit diesem Ansatz eine neue Form der Mitgestaltung entwickeln, die aktuelle Herausforderungen zu bewältigen hilft und die Stadtgemeinschaft stärkt. Das Gemeinwohlparlament Leipzig ist ein weiterer Baustein im bunten Stadtleben.“
Mehr Informationen: www.forumgemeinwohl.org/runder-tisch-leipzig