Baustellen der Leipziger Gruppe: Gut informiert und gut geplant läufts besser
von Catrin Kultscher | 09.09.2025
von Catrin Kultscher | 01.08.2025
Damit in Leipzig Strom, Gas und Wärme reibungslos und störungsfrei fließen, gibt es ein dichtes Netz an Rohren und Kabeln. Der Großteil davon läuft unterirdisch. Dafür ist viel Arbeit nötig.
Baustelle in der Südvorstadt
Ein großes unterirdisches Netz an Kabeln und Leitungen zieht sich unterirdisch durch unsere Stadt. Ein lebenswichtiges Netz, das mit der Versorgung mit Strom, Gas und Wärme unser alltägliches Leben sichert. Und ohne dass wir alle aufgeschmissen wären.
Einen großen Teil dieses Netzes betreut die Stadtwerke-Tochter mit dem passenden Namen Netz Leipzig mit ihrem Know-how und vielen fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Claudia Friedrich kümmert sich als Abteilungsleiterin um die Planung und den Bau rund um Strom, Fernwärme und Gas. Sie ist zur Zeit mit vielen Baustellen in Leipzig beschäftigt: „Wir haben hier eine eigene Stadt unter der Stadt, kann man sagen. Und die müssen wir dringend auf Vordermann bringen.“
Denn da ist viel zu tun. Leitungen und Kabel sind teilweise viele Jahrzehnte alt. Und deshalb ist eigentlich bei so ziemlich jeder Baumaßnahme auch die Netz Leipzig mit ihren Kräften im Einsatz. Leitungen werden neu gezogen, Umspannwerke modernisiert, Anschlüsse gelegt. Denn der Strom muss überall hin. Jeder Haushalt, jedes Büro, jedes Geschäft, jede Kneipe, jede Firma, jeder Handwerker, jedes Museum, jedes Theater, jedes Schwimmbad und, und, und … Ja, auch jede Straßenbahnlinie braucht Strom, den wir an Übergabestellen verfügbar machen. Strom und Wärme werden einfach überall und von jedem von uns gebraucht. Und zwar so, dass wir nicht groß drüber nachdenken müssen, wenn wir unser Handy laden, den Fernseher anmachen, unser Teewasser kochen oder mit warmem Wasser duschen. „Und damit das weiter so zuverlässig funktioniert, müssen wir uns um unsere Netzinfrastruktur kümmern. Die ist nicht gerade klein: An die 7.000 Kilometer an Leitungen für Strom, Fernwärme und Gas befinden sich unterirdisch in einem weitläufigen Netz unter unserer Stadt.“ veranschaulicht Claudia Friedrich den immensen Aufwand, der dahintersteckt.
Oft ist bei Baumaßnahmen vor allem unterirdisch viel zu tun, wie in der Landsberger Straße.
Ein Geschäft, das Einschränkungen für uns alle mit sich bringt, wie die Baufachfrau einräumt. Und das nicht immer von allen gesehen wird. Wie jetzt in der modernisierten Landsberger Straße, wo seit April der Verkehr erstmal wieder freie Fahrt hat: „Ja, dort freuen sich schon alle, dass jetzt alles so schön neu ist. Aber vor allem freut man sich natürlich über das, was sichtbar ist. Neue Straße, neue Haltestellen, Rasengleis. Was mit all den Leitungen unterirdisch los war und welche Arbeit jetzt dort drinsteckt, sieht man leider nicht mehr. Aber klar, das Ergebnis zählt. Und wir freuen uns immer über jede neu gebaute Straße, jede abgeschlossene Baustelle, die wir den Leipzigerinnen und Leipzigern wieder zum Leben übergeben können.“
Oft ist bei Baumaßnahmen vor allem unterirdisch viel zu tun, wie in der Landsberger Straße.
Instandhaltung ist das eine wichtige Thema für die Stadtwerke. Ein anderes und wirklich großes Thema hat aber natürlich auch ganz viel mit Bauen zu tun: die Energie- und Wärmewende. Sie ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit – auch in Leipzig. Damit die Stadt bis spätestens 2038 klimaneutral mit Wärme versorgt werden kann, müssen die technischen Grundlagen dafür heute geschaffen werden. Das bedeutet: Wir müssen bauen. Viel und zielgerichtet. Denn der Umbau zu einer klimafreundlichen Energieversorgung geht nicht ohne Ausbau der Infrastruktur.
Mit einem Pilotprojekt schließen die Stadtwerke dir Südvorstadt an die Fernwärme an.
Theresa Wagner, die bei den Leipziger Stadtwerken für die Kommunikation rund um die Wärmetransformation verantwortlich ist, bringt es auf den Punkt: „Die Energie- und Wärmewende erfordert nicht nur neue Lösungen, sondern auch handfeste Investitionen in Netze und Anlagen – in der ganzen Stadt.“
„Beim klimaneutralen Heizen setzen wir auf verschiedene Technologien, abhängig von der Struktur der Quartiere. In dicht bebauten Stadtgebieten soll die Fernwärmeversorgung ausgebaut werden. Diese wird künftig zunehmend mit erneuerbaren Energien gespeist. In weniger dicht besiedelten Vierteln oder im Einfamilienhausbereich spielen elektrische Wärmepumpen eine größere Rolle. Damit wächst der Strombedarf – nicht nur durch Wärmepumpen, sondern auch durch Ladeinfrastruktur für E-Mobilität oder Solaranlagen auf den Dächern. All das stellt neue Anforderungen an das Stromnetz: Gebraucht werden mehr Leitungen, leistungsfähigere Umspannwerke, moderne Steuerungstechnik.“
Mit einem Pilotprojekt schließen die Stadtwerke dir Südvorstadt an die Fernwärme an.
Im Frühjahr 2026 soll die größte Solarthermieanlage Deutschlands im Leipziger Stadtteil Lausen-Grünau in den Dauerbetrieb gehen.
„Der Umbau betrifft uns alle – und wird über Jahre hinweg sichtbar sein. In Form von Baustellen, neuen Leitungen, Transformatoren oder Technikzentralen. Klar ist: Diese Maßnahmen sind kein Selbstzweck. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass Leipzig seine Klimaziele erreichen kann. Und dass unsere Energieversorgung auch in Zukunft zuverlässig und bezahlbar bleibt.“
Mehr Informationen zu Leipzigs Energiezukunft findet ihr übrigens hier.
Alles in allem bringen uns die Bau-Projekte auf dem Weg zu einer modernen Infrastruktur für Leipzig ein wichtiges und richtig gutes Stück voran. Dass damit manchmal Ärger, Ungeduld und schlechte Laune verbunden sein können, wissen wir. Wir stehen ja selber auch im Stau. Und das tut uns leid. Aber, klar ist, wenn wir wollen, dass es voran geht in unserer schönen Stadt, dann müssen wir was tun. Denn die Alternative ist Verfall. Und den kennen viele von uns doch noch aus alten Zeiten. Oder?! Das ist große Verantwortung, zuweilen Herausforderung, aber auch einfach eine tolle Aufgabe. Denn wir geben Leipzig damit eine Zukunft.
Im Frühjahr 2026 soll die größte Solarthermieanlage Deutschlands im Leipziger Stadtteil Lausen-Grünau in den Dauerbetrieb gehen.