Zwischen Idee und der ersten Demo-Version lag ein halbes Jahr – die Gründerzeit ist der Energiewende voraus. Doch das soll sich ändern. „Inzwischen haben wir 30 Unternehmen aus der Energiebranche auf unserer Plattform“, sagt Christina Vogel. „Was sie überzeugt? Die zugrundeliegende KI und entsprechende Verhaltensmodelle führen zu präziseren Ergebnissen, die es dem Vertrieb ermöglichen, Wohnungswirtschaft und Industrie sowie die Kommunen effizient zu beraten.“
Das Stadtwerke-Team um Stephan Klan und Manuel Clauß haben bereits weitere Pläne mit der KI-gestützten Software: „Im nächsten Schritt soll das Tool auch auf Elektromobilitäts– und Speicherlösungen erweitert werden. Wir können dann direkt sehen, welche Einsparungen und Effizienzvorteile die Installation einer PV-Anlage oder einer Wärmepumpe bringen oder die Kombination aus beiden. Das können wir gleich mit unseren Produkten verbinden und in ein Angebot gießen – ein echter Wettbewerbsvorteil“, sagt Manuel Clauß.
Was ist KI und wer nutzt sie bereits?
Sie heißen Bing, Bard, ChatGPT, DeepL oder Elenova Plan: KI-gestützte Computerprogramme, die es vermögen, alltägliche Arbeitsaufgaben zu übernehmen oder zu erleichtern. KI steht für Künstliche Intelligenz und bedeutet, dass Computer bestimmte Aufgaben und Probleme eigenständig erkennen und dann selbst eine Lösung finden – zum Beispiel, dass ein Auto bei Gefahr automatisch bremst. Künstliche Intelligenz ist auch in der Stadtverwaltung Leipzig angekommen. So wertet das Amt für Geoinformation beispielsweise Daten von Luftbildern, Drohnenflügen und Straßenbefahrungen mit einer KI aus. Das Verkehrs- und Tiefbauamt testet zudem ein System zur automatisierten Verkehrszählung. Voraussichtlich ab 2025 sei der Einsatz von KI an Ampeln geplant.
Bisher kommt KI vor allem in der Hightech- und Telekommunikationsbranche, in Operationssälen und bei der Steuerung der optimalen Leistung von Energieverbundsystemen wie Windparks, der Steuerung von Stromnetzen und dem Zusammenwachsen der Energiesektoren Strom, Wärme und Verkehr zum Einsatz. Nach einer Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo unter rund 9.000 Unternehmen wird Künstliche Intelligenz bereits von rund13 Prozent der Unternehmen in Deutschland genutzt. Weitere neun Prozent planten ihren Einsatz. Bei den Dienstleistern und im Handel liegt der Wert laut Umfrage bei rund 20 und im Baugewerbe bei 15 Prozent.