Deutschland-Semesterticket: Studierende zahlen ab Sommer 29 Euro

Mittwoch, 31. Januar 2024

Zum Beginn des Sommersemesters 2024 wird das bestehende MDV-Semesterticket für Leipziger Studierende durch das "Deutschland-Semesterticket" abgelöst. Das Deutschland-Semesterticket kostet für das Sommersemester nur 1,40 Euro mehr als das bestehende MDV-Semesterticket, gilt aber in ganz Deutschland und nicht nur im MDV-Gebiet. Die Studierenden der sieben Leipziger Hochschulen im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Leipzig können damit im Sommersemester 2024 zum Preis von 176,40 Euro (29,40 Euro pro Monat) deutschlandweit im Geltungsbereich des Deutschlandtickets fahren. Möglich wird dies, nachdem Bund und Länder am 27.11.2023 das Angebot eines rabattierten Deutschlandtickets für Studierende im Solidarmodell beschlossen hatten: Den Studierendenschaften an deutschen Hochschulen wird ab dem Sommersemester 2024 das Deutschland-Semesterticket zu einem um 40% reduzierten Preis angeboten - allerdings nicht als individuelles Kaufticket mit monatlicher Kündbarkeit, sondern als vollsolidarisches Semesterticket für ein ganzes Semester mit semesterweiser Kündbarkeit für die jeweilige Studierendenschaft. Das heißt alle Studierenden einer Hochschule müssen den Deutschland-Semesterticketbeitrag zahlen, damit alle die Möglichkeit haben, das vergünstigte Deutschlandticket zu nutzen.

Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: 

"Der Bund hat nach sehr zähem Ringen Ende November 2023 dem Ländervorschlag, der auf Initiative des Freistaates Sachsen eingebracht wurde, zugestimmt. Damit ist der Weg zur Einführung eines bundesweit einheitlichen Deutschland-Semestertickets im Vollsolidarmodell frei. Ich danke den sieben Leipziger Hochschulen, den Leipziger Verkehrsbetrieben und dem Studentenwerk Leipzig für die schnelle Umsetzung des Deutschland-Semestertickets für die Leipziger Studierenden. Innerhalb weniger Wochen haben die zahlreichen Akteure hier einen beeindruckenden Kraftakt geleistet und die Umstellung vom MDV-Semesterticket auf das Deutschland-Semesterticket zum Sommersemester auf den Weg gebracht. Das mag nicht nur beispielgebend für andere sein, sondern gibt den Studierenden Planbarkeit und ermöglicht eine bezahlbare flexible Mobilität für monatlich 29,40 Euro. Und das Gesamtsystem ÖPNV behält eine wichtige Zielgruppe und kann diese hoffentlich auch langfristig binden."

Dr. Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig:

"Wir sind stolz darauf, dass wir in Leipzig als einer von nur wenigen Hochschulstandorten in Deutschland das Deutschland-Semesterticket für Studierende bereits zum kommenden Sommersemester auf den Weg gebracht haben. Hierfür mussten innerhalb kürzester Zeit die notwendigen Prozesse für ein digitales personifiziertes Semesterticket geschaffen werden. Dazu mussten Schnittstellen zwischen den Leipziger Hochschul- und den LVB-Systemen entwickelt werden. Dies war nur möglich, weil alle Beteiligten von LVB, den Hochschulen und dem Studentenwerk gemeinsam an einem Strang gezogen haben. Wie es ab dem Wintersemester 2024/25 weitergeht, ist derzeit noch in Klärung. Für diesen Zeitraum standen ohnehin neue Semesterticketverhandlungen an. Aktuell führen wir dafür eine Befragung unter den Leipziger Studierenden durch. Auf Basis dieser Ergebnisse werden dann die Entscheidungen für die Folgesemester getroffen."

Julian Röntgen, Referent für Ökologie und Verkehr im StudierendenRat der HTWK Leipzig und Vorsitzender des Semesterticketausschusses beim Studentenwerk Leipzig:

"Das Deutschland-Semesterticket für nur 1,40 Euro mehr im Semester als das bisherige MDV-Ticket ist eine klare Erleichterung für Studis. Und es ist gut, dass der Preis bis Ende des Jahres stabil bleibt. Aber auch über das Jahr hinaus braucht es schnell Klarheit. Die Studierenden sind finanziell an der Belastungsgrenze. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Politik auch in Zukunft für ein erschwingliches Deutschland-Semesterticket für Studierende einsetzt." 

Adina Varga, Referentin für Nachhaltige Mobilität beim Student_innenRat der Universität Leipzig:

"Bezahlbare Mobilität ist für Studierende nicht einfach eine nette Ergänzung: Der Weg zum Referendariat, zum Praktikum, zur Partner-Uni in Halle oder Jena - Mobil zu sein ist Voraussetzung für ein gelingendes Studium. Wer zu wenig Geld hat, um sich teure Mieten in zentraler Lage zu leisten ist umso mehr auf den ÖPNV angewiesen." 

Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe:

"Gemeinsam mit Partnern können die Studierenden ab Sommer deutschlandweit unterwegs sein. Damit stärken wir zudem weiter den öffentlichen Personennahverkehr und die Nutzerinnen und Nutzer leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Ein Dank geht an Alle, die bei dieser Lösung an einem Strang gezogen haben und dies für die Nutzer möglich machen."

Anders, als beim bisherigen MDV-Semesterticket gilt beim Deutschland-Semesterticket nicht mehr der Studienausweis als Fahrberechtigung, weder im MDV-Gebiet noch im übrigen Deutschland. Um der deutschlandweiten Mobilität Rechnung zu tragen, ist das Deutschland-Semesterticket als Handy-Ticket über die App LeipzigMove abrufbar. So entfällt das Mitführen des Studienausweises als Fahrberechtigung. Die Studierenden können bei der LVB ihr digitales personifiziertes Deutschland-Semesterticket aktiv abrufen - per Smartphone über LeipzigMOVE. Alternativ wird die Ausgabe per Chipkarte in den Servicestellen der LVB angeboten. Die LVB und das Studentenwerk Leipzig informieren rechtzeitig vor Beginn des Sommersemesters 2024 über die nötigen Details zum Abruf des Deutschland-Semestertickets. Informationen finden Studierende ab 15. Februar unter www.studentenwerk-leipzig.de

Zum Solidarmodell: Alle Studierenden zahlen mit der Immatrikulation bzw. Rückmeldung an ihrer Hochschule verpflichtend einen vergleichsweise günstigen Preis - den Semesterticketbeitrag. Davon profitiert die gesamte Solidargemeinschaft, besonders aber diejenigen Studierenden, die auf einen bezahlbaren ÖPNV angewiesen sind. Mit diesem Solidarmodell leisten die Studierendenschaften selbst einen wesentlichen Beitrag zur Vergünstigung des Ticketpreises.

 

 

nach oben